Von Roland Baisch über Heinrich del Core bis Eure Mütter: Am 4. April tritt das Who is who der heimischen Comedy-Szene für Geflüchtete aus der Ukraine im Theaterhaus auf. Gelingt es, angesichts der grauenhaften Kriegsbilder lustig auf der Bühne zu sein?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Mit einem Post bei Facebook hat’s begonnen. „Unterschätze nie einen Komiker“, schrieb Entertainer Roland Baisch mit Blick auf die Ukraine, „Charly Chaplin, Karl Valentin und so viele haben sich gegen Machtmissbrauch gestellt.“ Als Komiker sei Wolodymyr Selenskyj belacht worden, jetzt wachse er als Präsident mit beispiellosem Mut über sich hinaus. „Organisiert in jeder Stadt Comedy-Benefiz-Shows“, appellierte Baisch. Humor sei „eine Waffe gegen verbitterte Demagogen, die nichts mehr fürchten als glückliche selbstbestimmte Menschen“.

 

Auch die Füenf, Helge Thun, Topas, Ines Martinez und viele mehr sind dabei

Auf diesen Beitrag meldeten sich etliche Spaßmacher bei ihm. Das Resultat ist eine große Benefiz-Veranstaltung am 4. April, 20 Uhr, im Theaterhaus. Unter dem Motto „For the People“ tritt das Who is who der heimischen Comedy-Szene mit Baisch als Moderator auf. Der Erlös geht an den Arbeitskreis Asyl, der sich um Geflüchtete aus der Ukraine kümmert. Auf der Bühne stehen unter anderen: Eure Mütter, Heinrich del Core, Die Füenf, Annette Postel & Bobby Fischer, Helge Thun, Topas, das Count Baischy Swingtett, Foaie Verde, Ines Martinez, Pablo Zibes.

Angesichts der grauenhaften Bilder aus dem Krieg fällt es Roland Baisch schwer, Späße zu machen, sagt er. Doch gerade in der größten Notlage helfe Humor. Froh ist er, „irgendwas tun zu können, was sinnvoll erscheint“. Die Berichte aus der Ukraine machten depressiv und wütend. Man spüre große Ohnmacht. Da sei es gut, wenn man sich in seiner Angst zusammentun und den vielen Menschen helfe, die nach Stuttgart flüchten.

Der Vater musste wegen des Kriegs fliehen

Der Vater von Baisch ist im heutigen Moldawien geboren, in der damaligen Sowjetunion. Mit 13 Jahren floh er nach Deutschland als Folge des Kriegs. Vor wenigen Jahren war der Vater auf Urlaub in der Ukraine und kam begeistert von der dortigen Schönheit zurück. Und dies soll alles zerstört werden?

Karten für „For The People“ am 4. April im Theaterhaus unter: 0711/ 40 20 7-20.