Das Leonberger Sinfonieorchester spielt zugunsten der Leonberger und Weil der Städter Hospize und begeistert mit seinen musikalischen Darbietungen das Publikum. Bereits zum 20. Mal wird das Benefizkonzert vom Rotary Club Leonberg-Weil der Stadt organisiert.

Konzerte des Leonberger Sinfonieorchesters sind aus dem regionalen Kulturleben nicht wegzudenken. Bei dem Rotary-Benefizkonzert zugunsten des stationären Hospizes in Leonberg und des ambulanten Hospizdienstes in Weil der Stadt zeigte sich einmal mehr die hohe Qualität und musikalische Bandbreite dieses Sinfonieorchesters, das weitgehend aus Amateurmusikern besteht. Mit dem Konzert will der Rotary Club Leonberg-Weil der Stadt eine Brücke bauen zwischen denen, die schwer erkrankt sind und Hilfe brauchen, und jenen, die helfen können.

 

Bereits zum 20. Mal organisiert der Club das Konzert, dessen Erlös komplett an die beiden Hospize geht. „Service above self“ – selbstloses Dienen – ist der Leitspruch der rund 1,2 Millionen Rotarier in aller Welt. Der Rotary Club Leonberg-Weil der Stadt mit seinen gut 60 Mitgliedern ist Teil von Rotary International, einer weltweiten Gemeinschaft von Frauen und Männern aus verschiedenen Kulturen und Berufen, die sich für humanitäre Hilfe und Völkerverständigung einsetzen. Aber auch lokale Projekte wie dieses Konzert sind ein wichtiger Teil der Arbeit. Dabei legen die Rotarier Wert darauf, nicht nur Spendengelder einzusammeln. „Wir engagieren uns ‚hands on‘, packen also direkt vor Ort mit an“, berichtet die aktuelle Präsidentin, Vera Lanz. Das bedeutet aber auch, dass die ehrenamtlichen Helfer einiges zu tun haben, bis das Benefizkonzert steht.

Frühzeitige Planung der Veranstaltung ist wichtig

Seit vielen Jahren ist der Rotarier Helmut Schmauß stark in die Organisation eingebunden. „Mindestens anderthalb Jahre vorher müssen wir gemeinsam mit der Leonberger Stadthalle und dem Dirigenten einen Termin festlegen, da arbeiten wir ganz eng zusammen.“ Durch diese frühzeitige Planung wird auch dem langjährigen Dirigenten Alexander Adiarte genügend Zeit gegeben, das Programm zusammenzustellen und mit den Musikern einzuüben. „Dieser junge, hochqualifizierte Dirigent harmoniert sehr gut mit dem Orchester – und das merkt man“, so Schmauß.

Steht der Termin, geht die Organisation des sechs Männer und Frauen starken Teams erst richtig los. Flyer, Plakate und das Programmheft müssen konzipiert und gedruckt, Anzeigenkunden gewonnen werden. Diesen Part übernimmt Frank Dahl zusammen mit anderen aus dem Team. „Die Organisation wird immer komplexer, es ist ein richtiges Projekt geworden“, sagt Dahl. Es gibt erstmals große wasserfeste Plakate, die an den Straßenrändern plakatiert werden können, und auch in den sozialen Medien wird das Konzert stärker beworben. „Außerdem haben wir im letzten Jahr erstmals die Veranstaltung online übertragen wegen der Unklarheit, ob es wieder einen Lockdown geben würde. Das haben wir beibehalten. Das hatte den großen Vorteil, dass die Philharmoniker sich im Nachhinein auch einmal selbst sehen konnten, das kam sehr gut an.“

Angestrebtes Ziel ist Spendenerlös von rund 20 000 Euro

Ende Dezember startet dann der Kartenverkauf. Und das ist nicht so einfach. „Das Angebot rund um Stuttgart ist so gewaltig, dass man die Karten wirklich ganz aktiv verkaufen muss“, berichtet Helmut Schmauß, denn angestrebtes Ziel ist ein Spendenerlös von rund 20 000 Euro. Dafür, dass das erreicht wird, sorgen die Besucher, denn neben dem Kauf der Karten unterstützen sehr viele nach dem Konzert die Hospize mit einer zusätzlichen Spende in die am Ausgang bereitstehenden Körbe. „Und“, so die Erfahrung von Helmut Schmauß, „je zufriedener die Besucher mit dem Konzert sind, umso mehr kommt am Ende zusätzlich in die Spendenbox.“ Die dürfte in diesem Jahr sehr gut gefüllt sein, denn zum einen brachte der Böblinger Landrat Roland Bernhard als Schirmherr des Konzerts im Jubiläumsjahr einen Spendenscheck über 1000 Euro mit. Und zum anderen war das Publikum einfach begeistert von der Leistung der Musiker und vom Programm, das neben traditionellen Werken wie der Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ und der „Frühlingssinfonie“ von Robert Schumann auch Raum ließ für andere, nicht ganz so strenge Musikformen, so wie das spritzige klassische Gitarrenduo Katrin Klingeberg und Sebastián Montes. Sie begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit einem gekonnten Zusammenspiel von Flamenco-Klängen mit den Streichern des Sinfonieorchesters in einer Komposition des Leonbergers Andreas Ramazan Estedt.