Die traditionelle Veranstaltung in der Glemsaue kommt nach der Coronapause im Jubiläumsjahr zurück als Präsenzveranstaltung. Doch das Familienfest in der Ditzinger Ortsmitte wird erweitert – und bleibt international.

Erstmals seit dem Jahr 2019 wieder ein Ditzinger Lebenslauf in Präsenz. Erstmals seit der Pandemie wieder ein Fest. Erstmals wieder ein Ditzinger Lebenslauf, wie man ihn kennt, sagen die, die die Veranstaltung vermisst haben. Und doch haben die Organisatoren des Laufs manches verändert. Darunter ist nichts, was den Charakter als Familienfest verändern soll. Der Aspekt der Nachhaltigkeit soll aber bei dem zum 25. Mal stattfindenden Lauf stärker in den Blickpunkt rücken. Und Unterstützer, die sich am Veranstaltungstag nicht in der Stadt aufhalten, sollen auf diese Weise ebenfalls teilnehmen können. Ein Überblick.

 

Was ist der Ditzinger Lebenslauf?   Der Lebenslauf ist eine Benefizveranstaltung zugunsten von Menschen mit Mukoviszidose. Wer mitlaufen will, sucht sich vorab einen Sponsor, der für jeden gelaufenen Kilometer einen Festbetrag an den Mukoviszidose-Verein überweist. Was vor 25 Jahren als kleine Veranstaltung mit wenigen Teilnehmern begonnen hatte, hat sich zu einem in der Region bekannten, im Ditzinger Veranstaltungskalender fest verankerten, Lauf mit bis zu 4000 Teilnehmern entwickelt, der sowohl Familien als auch Profis angesprochen hat: Letztere drehen morgens ihre Runden, ehe die Familien kommen.

   

Was ist Mukoviszidose? Mukoviszidose, auch zystische Fibrose, ist eine angeborene und unheilbare Stoffwechselerkrankung. Aufgrund eines veränderten Gens ist der Salz- und Wassertransport der Zellen gestört. Als Folge dieser Veränderung sind die Sekrete vieler Körperdrüsen zähflüssiger als normal, sodass unter anderem die Funktion von Lunge und Bauchspeicheldrüse sehr eingeschränkt ist. Deutschlandweit gibt es laut dem Mukoviszidoseverband rund 8000 Betroffene. Pro Jahr werden etwa 300 Kinder mit Mukoviszidose in Deutschland geboren. Mukoviszidose ist nicht heilbar. Durch eine frühzeitige Therapie, die bereits im Kindesalter beginnt, kann der Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst werden. Im Schnitt liegt die Lebenserwartung inzwischen bei rund 40 Jahren.

Was ist nach der Coronapause anders? Der Lebenslauf ist zwar nach wie vor eine Präsenzveranstaltung: Am Sonntag, 23. April, wird die Glemsaue in der Zeit von 8 bis 16 Uhr zum Treff für alle, die mitlaufen, mitspazieren wollen – oder aber über den Kauf eines Mittagessens oder Kuchens unterstützen wollen. Zugleich bleibt der Lauf aber auch eine Hybridveranstaltung. Diese Variante – geboren in der Pandemie, als Präsenzveranstaltungen dieser Größenordnung unmöglich waren – startet bereits am Freitag, 14. April, und geht bis zum 23. April. Anders als beim Präsenzlauf ist die Art der Fortbewegung unerheblich: Es zählt allein der zurückgelegte Kilometer – ob zu Fuß, mit dem Laufrad, mit Inline-Skates, beim Nordic Walking, mit dem City-Roller, ganz gleich, ob in Ditzingen, Stuttgart, London oder New York. In der Glemsaue selbst ist Nordic Walking nicht möglich, weil die Stöcke laut den Organisatoren eine „massive, aber vermeidbare Gefahrenquelle für die Jogger“ seien.

   

Was ist bei der Organisation neu? Der Lebenslauf ist einerseits nach wie vor eine Präsenzveranstaltung. Andererseits meidet manch einer nach wie vor größere Menschenmengen. Deshalb kann sich auch online registrieren, wer in der Glemsaue dabei sein will. Auf diese Weise soll das dichte Gedränge im Schulzentrum entzerrt werden. Dies entstand seit jeher bei der Anmeldung – aber auch danach bei Registrierung der zurückgelegten Kilometer. Die Läufer können ihre Ergebnisse ebenfalls online eintragen – ganz so, wie in den Coronajahren.

    

Was hat sich außerdem verändert? Die Organisatoren setzen mehr auf Nachhaltigkeit als in den Vorjahren: Getränke entlang der Strecke werden in Mehrwegbechern ausgeschenkt, die im Anschluss professionell gereinigt werden. Statt der Haushaltsgummis, die zum Nachweis jeder gelaufenen Runde ausgegeben wurden, kann man jetzt auch selbst die gelaufenen Kilometer tracken. Dritte Neuerung: Statt der Startnummern auf Papier, die an das Trikot geheftet wird, werden Siliconarmbänder verteilt. „Es wird noch holpern an der ein oder anderen Stelle“, sagt Organisatorin Jana Maierhofer. „Wir hoffen auf Verständnis, und dass wir gemeinsam einen guten Weg finden.“

Wie kann man sich anmelden? Der Lebenslauf findet dieses Jahr als Hybridveranstaltung statt. Diese Variante startet an diesem Freitag, 14. April, und geht bis 23. April. Wer mitmacht, kann in diesem Zeitraum Kilometer am Ort seiner Wahl zurücklegen, zu Fuß, mit dem Laufrad, mit Inline-Skates, beim Nordic Walking oder mit dem City-Roller. Am 23. April wird die Glemsaue von 8 bis 16 Uhr zum Treff für alle, die mitlaufen, mitspazieren wollen – oder aber über den Kauf eines Mittagessens oder Kuchens unterstützen möchten. Alle Infos und die Möglichkeit zur Registrierung im Netz auf www.ditzinger-lebenslauf.de.

Das ist Mukoviszidose

Krankheit
 Mukoviszidose, auch Zystische Fibrose (CF) genannt, ist eine unheilbare und vererbbare Stoffwechselerkrankung. Dabei werden lebenswichtige Organe wie Lunge und Darm durch zähen Schleim verstopft. Patienten müssen durch tägliche Therapie das Sekret entfernen. Ihre Lebenserwartung ist stark verkürzt. Ursache der Mukoviszidose ist eine Genveränderung, weshalb sie nicht geheilt werden kann. Entscheidend für die Lebensdauer ist ein früher Therapiebeginn.

Hilfe
 In Deutschland leben bis zu 8000 Patienten mit Mukoviszidose, sie gehört deshalb zu den seltenen Erkrankungen. Chronisch kranken Menschen ist nicht nur durch medizinische Forschung, etwa die Entwicklung neuer Medikamente, geholfen. Im Alltag mangelt es auch an der Finanzierung der Hilfen, etwa spezialisierter Physiotherapeuten. Mit dem Lebenslauf werden Spenden generiert, mit denen einzelne Projekte gefördert werden.