Lalhmingliani Schäfer will die Not in ihrer Heimat lindern. Dafür sammelt sie Spenden, unter anderem bei drei Benefizkonzerten in Stuttgart-Vaihingen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Sie ist eine Karnevalsprinzessin, hat 2017 den Deutschen Rock- und Pop-Preis gewonnen und mittlerweile sogar eine eigene CD herausgebracht. Doch Mimi, die mit bürgerlichem Namen Lalhmingliani Schäfer heißt und in Stuttgart-Münster wohnt, will nicht reich und berühmt werden. Sie möchte Spenden sammeln und damit ein kleines Krankenhaus in ihrer Heimat im Bundesstaat Mizoram im Nordosten Indiens realisieren.

 

Denn Mimi ist ausgebildete Krankenschwester und Hebamme. Sie kennt die medizinische Versorgungslage auf dem asiatischen Subkontinent aus eigener Erfahrung und weiß, dass diese teils katastrophal ist. „Die Menschen in der abgelegenen Bergregion müssen oft stundenlange und mühsame Wege zurücklegen, um ein Krankenhaus zu erreichen“, sagt Mimi. Hinzu komme, dass die Krankenhäuser oft überfüllt und schlecht ausgestattet seien.

Um das zu ändern, hat Mimi, die der Liebe wegen nach Deutschland kam, 2016 den gemeinnützigen Verein Medical Improvement Mizoram India gegründet. Sie ist eins mit ihrem Verein, deren Abkürzung Mimi identisch mit ihrem Künstlernamen ist. Die engagierte Frau hat schon viel erreicht. „Meine Familie hat das Dorf Darlawng sozusagen gegründet und dafür gesorgt, dass es dort eine Schule, eine Kirche und einen Sportplatz gibt“, sagt Mimi. Auch der Bauplatz für die Notfall-Krankenstation ist bereits vorhanden. „Eine Freundin aus Kindertagen, die mittlerweile Architektin ist, hat Pläne gezeichnet. Die Menschen im Dorf haben bereits Hand angelegt und Bäume und Büsche gerodet“, sagt die Künstlerin. Allein in diesem Jahr war sie zweimal in ihrer Heimat, um alles zu begutachten. Und sie hat in der Hauptstadt des indischen Bundesstaats, in Aizawl, eine gemeinnützige Organisation mit dem Namen Mimi gegründet, die das Projekt vor Ort vorantreibt. Zudem hat Mimi bereits drei Ärzte an der Hand, die ehrenamtlich in dem Krankenhaus arbeiten würden.

Es gibt bereits einen Bauplatz und genaue Pläne

Was nun noch fehlt, ist Geld, um mit dem Bau beginnen zu können, etwa eine halbe Million Euro sind notwendig. Das Krankenhaus würde nicht nur den etwa 650 Menschen in Darlawng helfen. Denn das Dorf befindet sich an einer Durchgangsstraße und ist auch für die Bewohner der umliegenden Siedlungen vergleichsweise gut zu erreichen.

Um Spenden zu generieren, plant Mimi nun wieder eine Konzertreihe im Allianzstadion in Stuttgart-Vaihingen, zusammen mit Mitstreitern von der Filderebene. Der Prominenteste unter ihnen ist Götz Wendlandt. Unter anderem mit der Sendung Dalli-Dalli sowie als Begleitband von Roberto Blanco und Tony Marshall wurde er einst bekannt. Heute setzt er sich für die gute Sache ein. Zum Auftakt ist am Samstag, 3. November, die Bigband des Musikvereins Vaihingen-Rohr zu Gast. Eine Woche später, am 10. November, lädt der Verein Mimi zu einem Swing-Tanzabend ein. Kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, steht eine Oldie-Nacht auf dem Programm.

Alle Konzerte im Allianzstadion an der Heßbrühlstraße 10 beginnen um 19.30 Uhr. Der Verein bittet pro Konzertbesuch um eine Spende von zehn Euro. Karten können bei Lalhmingliani Schäfer unter der Telefonnummer 01 76-36 14 01 83 reserviert werden.

Spenden können auf das Konto des Verein Mimi e.V. bei der Kreissparkasse Ludwigsburg überwiesen werden, IBAN DE54 6045 0050 0030 1635 53, BIC SOLADES1LBG.