In Nürnberg wird eine 17-Jährige, deren Vater Inder ist, zum neuen Christkind gewählt. Der AfD-Kreisverband München-Land lässt daraufhin einen Tweet ab, der für große Empörung sorgt.

Nürnberg - Ein Tweet des AfD-Kreisverbands München-Land über das diesjährige Nürnberger Christkind hat für Empörung gesorgt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach am Freitag bei Twitter von „schäbigem Verhalten einzelner AfD-Funktionäre“ nach der Wahl von Benigna Munsi, einer 17-jährigen gebürtigen Nürnbergerin, deren Vater Inder und deren Mutter Deutsche ist. „Diese Hetze dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Söder. Auch zahlreiche andere Twitter-Nutzer reagierten entsetzt und kritisierten die AfD.

 

Laut dem Bayerischen Rundfunk hatte der AfD-Kreisverband München-Land am Donnerstag zu einem Bild Munsis getwittert: „Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen.“ Damit wurde offenbar auf die Ausrottung der amerikanischen Ureinwohner angespielt.

Tweet mittlerweile gelöscht

Der AfD-Kreisverband löschte den umstrittenen Post später und entschuldigte sich. Die Kreisvorsitzende München-Land, Christina Specht, sagte auf Anfrage, der Kommentar entspreche nicht den Werten der AfD und sei von einem Redakteur des Kreisverbands eigenmächtig gepostet worden. Dieser sei inzwischen zurückgetreten. Im Kreisverband seien Iraner und Chinesen Mitglied. Als Konsequenz aus dem Posting gelte nun im Kreisverband bei Kommentaren in sozialen Netzwerken ab sofort das Vier-Augen-Prinzip, sagte sie.

Eine Jury hatte Munsi am Mittwoch für die kommenden beiden Jahre zum neuen Nürnberger Christkind gewählt. Ihre Aufgabe ist es damit unter anderem, den berühmten Christkindlesmarkt in der fränkischen Stadt zu eröffnen. Söder übermittelte Munsi bei Twitter einen „herzlichen Glückwunsch. „Ich freue mich sehr für sie“, schrieb er.