Das Bergcafé Reusten ist wieder eröffnet. Die Großnichte der legendären Gründerinnen des Ausflugslokals hat ihren Job bei der EU-Kommission in Brüssel aufgegeben. Gemeinsam mit ihrem Mann bewirtet sie die Gäste. Noch bereut sie es nicht.

Ammerbuch - Daniel Schürer trägt Kittelschürze, blau mit Blümchen. Bis zu den Knien reicht ihm der untere Saum. „Das ist Verkleidung, daran perlt vieles ab“, erklärt der Wirt mit dem Lockenkopf und gibt nebenher Getränke an der Theke aus. „Nein, Cola gibt es nicht“, vertröstet er ein älteres Ehepaar, „aber Saft und hausgemachten Sirup.“ Im Reustener Bergcafé, wo einst über Jahrzehnte zwei ledige Schwestern, eine Institution der schwäbischen Gastlichkeit geschaffen haben, ist seit der Wiedereröffnung vor wenigen Wochen vieles neu.