Mindestens sechs Berliner Polizisten sollen laut einem Bericht mit arabischen Familienclans zusammenarbeiten. Demnach seien familiäre Beziehungen der Clans „bedeutsamer als die des Rechtsstaats“.

Berlin - Er gehe davon aus, dass mehrere Polizisten Informationen an die Clans weitergäben, sagte Thomas Wüppesahl von der Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer PolizistInnen am Freitag im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

 

Die familiären Beziehungen der Clans seien „bedeutsamer als die des Rechtsstaats“. Jedoch kämen Polizisten nicht immer sofort an die wichtigen Informationen für die Clans heran. Nicht jede Durchsuchung oder Razzia fliege vorher auf. Wüppesahl, der selbst 30 Jahre lang als Polizist gearbeitet hatte, kritisierte die Berliner Polizei. Sie bedürfe einer „Generalrenovierung“.

Umstrukturierung der Berliner Polizei

Grund dafür sei, dass die Anforderungen in der Ausbildung und bei der Personalauswahl „massiv heruntergeschraubt“ worden seien. Viele der derzeitigen Auszubildenden „wären vor 20 oder 30 Jahren nicht angenommen worden“. Die Polizeiakademie in Berlin hatte in der Vergangenheit wegen häufigem Unterrichtsausfall und mangelnder Disziplin der Auszubildenden in der Kritik gestanden.

Mit einer groß angelegten Umstrukturierung der Berliner Polizei durch Innensenator Andreas Geisel (SPD) sollen künftig sogenannte Brennpunkteinheiten an besonders kriminalitätsbelasteten Orten die Präsenz steigern.