Hier sind Männer unerwünscht: In Berlin-Kreuzberg hat eine Shisha-Bar nur für Frauen eröffnet. Selbst der Besitzer betritt seinen Laden nicht zu den Öffnungszeiten.

Berlin - Hier herrscht striktes Männer-Verbot: In Berlin-Kreuzberg gibt es jetzt eine Shisha-Bar nur für Frauen. Selbst der Chef Muhammad Armih betritt die Bar nicht während der Öffnungszeiten. Frauen sollen sich dort ganz ungestört und frei bewegen und Wasserpfeife rauchen können.

 

Drei seiner Schwestern hätten ihn inspiriert. „Sie haben sich oft darüber beschwert, dass sie von Männern angegafft oder angemacht werden und einen Ort gesucht, an dem sie unter sich sein können“, so Armih. Er hat offenbar einen Nerv getroffen. An den Wochenenden seien die etwa 60 Plätze komplett ausgebucht. „Viele Frauen reservieren schon eine Woche vorher“, berichtet Barkeeperin Shanay.

Frauen-Shisha-Bars auch in Hamburg und Frankfurt

„Viele gehen heute nicht mehr in Diskotheken, sondern in Shisha-Bars, um jemanden kennenzulernen. Frauen werden dort oft angesprochen, obwohl sie es nicht wollen“, erklärt Armih. Nicht nur Musliminnen, die im Lady Hookah ihre Kopftücher ablegen können, spreche das Konzept an. „Zu uns kommen Frauen vieler Nationalitäten, auch Deutsche und Engländerinnen“, so Armih.

Der Bargründer will Frauen weitere Freiräume dieser Art verschaffen. Hamburg und Frankfurt seien Städte, in denen er sich Frauen-Shisha-Bars vorstellen könne. Aus Sicht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands liegt eine solch klare Ausrichtung im Trend: „Immer mehr Betriebe fokussieren sich auf klar umrissene Gäste- und Stilgruppen und entwickeln zielgruppengenaue Angebote für Gleichgesinnte oder für unterschiedliche Lebensphasen“, sagt Sprecherin Stefanie Heckel.