Da dürften bei vielen schlimmer Erinnerungen wach werden: Ein Kunstprojekt, bei dem mit dem Bau einer Mauer eine Diktatur nachgespielt werden soll, sorgt in Berlin derzeit für Wirbel. Beteiligt ist auch der Filmemacher Tom Tykwer.

Berlin - Ein geheimes Kunstprojekt, bei dem in Berlin mit dem Bau einer Mauer eine Diktatur nachgespielt werden soll, sorgt weiter für Wirbel. Wie die dpa am Mittwoch erfuhr, ist der Filmemacher Tom Tykwer („Lola rennt“) mit seiner Firma X Filme an dem internationalen Projekt beteiligt.

 

Zusammen mit der verantwortlichen Produzentin Susanne Marian (Phenomen Berlin) und dem Berliner Festspiele-Intendanten Thomas Oberender will er am kommenden Dienstag (28. August) die Pläne erläutern. Der Initiator, der russische Regisseur Ilya Khrzhanovsky, nimmt an dem Termin nicht teil. Er äußere sich nie in der Öffentlichkeit, hieß es.

Mauer sperrt ein ganzes Straßenviertel ab

Bei dem Projekt „Dau“ soll vom 12. Oktober bis 9. November ein ganzes Straßenviertel am Boulevard Unter den Linden mit einer rekonstruierten Berliner Mauer abgesperrt werden. Nach einem Bericht des Rundfunks Berlin-Brandenburg müssten Besucher wie in einem Erlebnispark Eintritt zahlen, Anwohner bekämen einen Dauerausweis. Zuerst hatte die Berliner „Morgenpost“ berichtet.

Allerdings sind für das Projekt umfangreiche Genehmigungen nötig, die erst letzte Woche beim zuständigen Bezirksamt eingingen. Am Dienstag teilte die Behörde mit, sie habe sich mit den verschiedenen zuständigen Verwaltungen darauf verständigt, bis zum 30. August die dringendsten Fragen zur Durchführung und mögliche Probleme zu benennen.