Der Berliner Pannen-Flughafen BER kann weitergebaut werden. Der Bundestag hat am Mittwoch weitere 26,5 Millionen Euro genehmigt. Aufsichtsratschef Klaus Wowereit war zu der Sitzung mit den Bundestagsabgeordneten nicht erschienen.

Berlin - Der Berliner Pannen-Flughafen BER kann weitergebaut werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestages machte am Mittwoch den Weg frei für die Auszahlung von weiteren 26,5 Millionen Euro an die in Geldnot steckende Flughafengesellschaft FBB. Nach Angaben von Sitzungsteilnehmern forderten die Bundestagsabgeordneten die FBB-Geschäftsführung zugleich auf, bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrates Informationen zum Baufortschritt und zur weiteren Planung vorzulegen. Ansonsten werde es kein Geld mehr geben. Vor der Sitzung hatte die FBB gewarnt, ohne das Geld drohe ihr ab Mitte Mai die Liquidität auszugehen, wie aus einem Reuters vorliegenden Brief von Finanzstaatssekretär Michael Meister (CDU) an den Haushaltsausschuss hervorgeht. Grund dafür seien Verzögerungen bei der Freigabe von Bankkrediten.

 

Aufsichtsratschef Klaus Wowereit bleibt der Sitzung fern

Die nun freigegebenen Millionen des Bundes sind Teil des jüngsten BER-Rettungspakets in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Ende 2012 hatten die drei Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund damit das von etlichen Verzögerungen und Pannen betroffene Bauprojekt aufgefangen. Schon damals hatten die Abgeordneten von der FBB gefordert darzulegen, wie es mit dem BER weitergeht - und welche weiteren Kosten noch drohen. An der Ausschusssitzung nahm auch FBB-Chef Hartmut Mehdorn teil. Aufsichtsratschef Klaus Wowereit erschien dagegen nicht. Der Haushaltsexperte der Unions-Fraktion, Norbert Barthle (CDU), kritisierte: „Ich hätte es begrüßt, wenn sich Wowereit heute nicht weggeduckt, sondern den Fragen der Abgeordneten gestellt hätte.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende trage für die weitere Entwicklung des Flughafens besondere Verantwortung. Die Unionsfraktion erwarte „endlich die Vorlage von belastbaren Zeit- und Kostenplänen und ein Ende des Trauerspiels um den Willy-Brandt-Flughafen“.