Tierdrama in Berlin: Unbekannte haben zwei Schafe aus einem Streichelzoo in Berlin-Neukölln gestohlen. Eines der Tiere, die vierjährige trächtige Rosé, wurde in einem nahegelegenen Park professionell geschlachtet.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Berlin - Unbekannte haben zwei ostfriesische Milchschafe aus einem Streichelzoo gestohlen und im nahen Tierpark Hasenheide eines der Tiere geschlachtet. Die Tiere – Emma und Rosé – seien bereits in der Nacht zum vergangenen Freitag aus ihrem umzäunten, mit Metallstacheln gesicherten Gehege in Neuköllln gestohlen worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

 

Das getötete Tier namens Rosé war nach Angaben des Tierparks Neukölln trächtig. Rosé wurde vier Jahre alt.

„Der Kopf war abgetrennt und die Innereien lagen dort auch“

Das zweijährige Jungschaf Emma sei beim Auffinden am linken Hinterbein verletzt und apathisch gewesen. Es werde tierärztlich versorgt, heißt es auf der Webseite des Tierparks. Der Polizeisprecher sagte, die Überreste des getöteten Tiers wiesen auf eine professionelle Schlachtung hin. Es seien saubere Schnitte an der Kehle des Tieres gesetzt und die Organe ordentlich neben den Überresten des Tiers abgelegt worden. „Der Kopf war abgetrennt und die Innereien lagen dort auch. Alles, woran Fleisch dran war, wurde mitgenommen“, sagte Chef-Tierpfleger Gerrit Harre.

„Wir ermitteln nun wegen Diebstahls und Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz“, sagte der Sprecher. Der Tierpark Neukölln startete auf seiner Internetseite einen Zeugenaufruf. Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht.

Streichelzoo gehört zu sozialer Einrichtung

Der Tierpark Neukölln wird seit sechs Jahren von dem gemeinnützigen „USE gGmbH“ betrieben. Die Berliner Union Sozialer Einrichtungen ist eine Werkstatt für vorrangig geistig und psychisch behinderte Menschen mit 218 Mitarbeitern und etwa 700 behinderten Menschen. Das soziale Unternehmen beschäftigt rund 30 Menschen im Streichelzoo, die vom Arbeitsamt besonders gefördert werden.

Hinter den Zäunen gibt es neben den Ostfriesen-Schafen noch Damwild, Weißstörche, Geflügelrassen, Ponys und schottische Soay-Schafe. „Unser Schwerpunkt“, sagt Tierpfleger Gerrit Harre, „liegt auf alten, bedrohten Haustierrassen.“