Im Sommer hatte sich der italienische Rechtspopulist Salvini selbst ein Bein gestellt. Statt ganz oben saß er plötzlich in der Opposition. Damit will sich der Rechtspopulist nicht abfinden. Und reicht sogar einem alten Bekannten wieder die Hand.

Rom - Früh morgens, um 6.30 Uhr, ist Emanuela De Palo in Mailand in den Zug gestiegen. Die 52-Jährige hat Matteo Salvini, den Star der Rechten, schon oft live gesehen, auch schon in Badehose. Auch an diesem Tag, an dem Salvini in Jeans und Hemd in Rom vor seine Anhänger tritt, wollte sie unbedingt dabei sein. Dieser Samstag, diese Groß-Kundgebung mit dem Titel „Orgoglio Italiano“ (Italienischer Stolz), sei erst der Anfang, glaubt die Frau mit den langen blonden Haaren und dem weißen T-Shirt, auf dem der Lega-Chef siegessicher die Faust ballt. „Die neue Regierung wird nicht lange halten“, sagt sie. Mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da. „Elezioni, elezioni!“, „Wahlen, Wahlen!“, skandiert die Menge am Samstagnachmittag immer wieder.