Bernd Klingler rüstet rhetorisch auf und spielt mit dem Feuer. Das weltoffene Stuttgart hat zum Glück ein anderes Gesicht als das des AfD-Fraktionsvorsitzenden, meint Redakteurin Viola Volland.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart ist gesetzlich zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet. Das hatte auch der Lokalpolitiker Bernd Klingler einmal anerkannt. Doch inzwischen tut er so, als gelte das Recht nicht mehr. Seiner liberalen Wurzeln scheint sich der ehemalige FDP-Fraktionschef ohnehin komplett entledigt zu haben: Je mehr Klingler in seiner neuen Partei, der Alternative für Deutschland, aufgestiegen ist, desto mehr hat er sich radikalisiert.

 

Einen Hang zum Populismus hatte Bernd Klingler zwar schon immer. Aber wie er jetzt auftritt, das hat eine neue Qualität. Wer von einer „Invasion von Eindringlingen“ statt von Flüchtlingen spricht, darf sich nicht beschweren, als politischer Brandstifter geächtet zu werden. Schließlich ist es genau das, was der AfD-Fraktionsvorsitzende tut: Er spielt mit dem Feuer. Es ist das eine, sich der Ängste von Anwohnern anzunehmen, neben deren Häusern Flüchtlingsheime gebaut werden. Es ist das andere, diese Ängste noch zu schüren. Hier gilt es, sich klar zu distanzieren. Finanzbürgermeister Michael Föll hat (mal wieder) die richtigen Worte gefunden. Das weltoffene Stuttgart hat zum Glück ein anderes Gesicht als das von Bernd Klingler.