AfD-Parteigründer Bernd Lucke hat das Erstarken von Rechtspopulisten in der Alternative für Deutschland nach eigenen Worten lange unterschätzt. Er habe radikale Mitglieder nicht genug bekämpft, sagte er dem "Spiegel".

Berlin - „Wie stark diese Strömung wurde, habe ich zu spät erkannt. Das ist mein Fehler“, sagte er dem „Spiegel“. Er hätte wohl öfter eine Botschaft an die Basis aussenden sollen. „Aber das hätte wahrscheinlich meinen baldigen Sturz bedeutet, und damit hätte ich die Partei erst recht nicht auf Kurs halten können.“ Lucke gestand ein, er sei in der AfD „gescheitert“, weil er radikale Mitglieder nicht genug bekämpft habe.

 

Nach Macht- und Flügelkämpfen bei der AfD hatte Lucke mit enttäuschten AfD-Mitgliedern vor einer Woche die Konkurrenzpartei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) gegründet.

Nach parteiinternen Querelen und Parteiaustritten wählt die Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg an diesem Wochenende eine neue Spitze. Die Mitglieder kommen am Samstag in Pforzheim zu einem Landesparteitag zusammen - knapp acht Monate vor der Landtagswahl. Notwendig ist die Neuausrichtung, weil sich liberal-konservative Mitglieder im Streit um die Richtung der Partei abgespalten hatten.

Die AfD im Südwesten soll künftig von einem dreiköpfigen Gremium geleitet werden. Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende und bisherige Landesvize Jörg Meuthen kündigte an, für den Vorsitz zu kandidieren. Die AfD als auch die Partei Alfa, die sich nach der Abspaltung von AfD-Führungsmitgliedern gegründet hatte, wollen zur Landtagswahl antreten.

Auch der AfD-Landesverband in Rheinland-Pfalz kommt an diesem Wochenende zu einem Parteitage zusammen, um frei gewordene Posten neu zu besetzen und Strategien zu diskutieren.