In Bernhausen gibt es nun am Bahnhof eine Pedelec-Station. Von dort aus können Einheimische mit dem Rad nach Hause fahren oder Touristen eine Tour über die Filder und durch den Schönbuch machen.

Bernhausen - Passend zu den warmen Temperaturen gibt es nun in Bernhausen eine Pedelec-Station. Diese wurde am Montagnachmittag von Filderstadts Oberbürgermeister Christoph Traub, Thomas Bopp als Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, Horst Stammler als Geschäftsführer des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) und Rainer Gessler vom Verkehrsministerium eröffnet.

 

„Filderstadt bekennt sich unmissverständlich zu dem eingeschlagenen Weg der Region mit dem Ziel der nachhaltigen Mobilität und wir freuen uns, dass wir Teil des deutschlandweit einzigartigen interkommunalen Verleihsystems für Pedelecs sein dürfen“, sagte Traub. Das sei ein gutes Beispiel dafür, dass die Stadt über den Tellerrand schaue. „Dies gilt insbesondere bei der Frage nach der Mobilität.“

Station am S-Bahnhof

Die Pedelec-Station in Bernhausen hat ihren Platz im Zentrum des Stadtteils an der Filderbahnstraße in Sichtweite des S-Bahnhofs. Jürgen Lenz, der Radverkehrsbeauftragte der Stadtverwaltung, gab Auskunft, dass die Lage die Voraussetzung dafür war, sie einzurichten. „Es muss an einer Bahnstation sein“, sagte er. Insgesamt gibt es in der Region Stuttgart 14 Stationen. Die in Filderstadt ist davon die letzte, die in Betrieb geht. Die erste wurde 2013 in Bietigheim-Bissingen eröffnete. Horst Stammler, der VVS-Geschäftsführer, sah das anders: „Filderstadt gehört nicht zu den letzten, sondern zu den 14 ersten Gemeinden in der Region.“

Mit denen sollen nun Erfahrungen mit der Intermodalität gesammelt werden, sagte der Verbandsvorsitzende Bopp. Damit ist die Kombination verschiedener Verkehrsmittel gemeint. „Wir wollen, dass Leute, die zwischen drei und fünf Kilometer von der Bahnstation entfernt wohnen, mit dem Pedelec dorthin fahren und nicht den ganzen Weg mit dem Auto“, sagte Bopp.

Wegen technischer Probleme stehen nur sechs Räder bereit

Die Station in Bernhausen ist zwar ab sofort nutzbar, bietet wegen technischer Schwierigkeiten aber nur Platz für sechs und nicht für zehn Räder. „Wenn ein Nutzer sein Rad abgibt, wird es über Kontakte zwischen Rad und der Station geladen. Das hat in der oberen Etage nicht funktioniert“, erzählt Lenz. Darum können die Nutzer nur Räder aus der unteren Etage ausleihen. Traub sagte dazu: „Wir sind zuversichtlich, dass bald die angedachten zehn Räder zur Verfügung stehen werden.“

Im Angebot sind spezielle und besonders robuste Räder von der Firma Nextbike. Die Firma betreibt auch die Filderstädter Station. Auf deren Internetseite kann man sich zum Ausleihen auch anmelden. Lenz rechnet damit, dass die neue Pedelec-Station dem Thema einen Schub geben wird. „Ich denke, dass Einheimische die Pedelecs genauso nutzen wie Tagestouristen, die sich das Rad hier leihen und damit über die Filder oder durch den Schönbuch fahren“, sagt Lenz. Sie brauchen nicht wieder in Bernhausen abgegeben werden, dies ist auch in Herrenberg oder an einer anderen Station möglich. Wer bereits ein Pedelec hat, kann es in Bernhausen auch abstellen. „Darin ist es sicher. Denn ein Pedelec kostet zwischen 2000 und 4000 Euro“, sagte Gessler vom Ministerium. Es gibt zehn Abstellplätze. Zugang zur Station bekommen die Nutzer etwa mit der Polygo-Karte.