Die Jobmesse Stuttgart wird immer größer. Da der Platz im Carl-Benz-Center allerdings begrenzt ist, müssen die Jobmesse-Organisatoren für das kommende Jahr möglicherweise einen neuen Standort suchen.

Stuttgart - Die Jobmesse Stuttgart wächst weiter. Vor drei Jahren mit 45 Unternehmen gestartet, präsentierten sich bei der jüngsten Auflage am Wochenende 70 Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Auch in den kommenden Jahren setzt Stefan Süß, Mitglied der Geschäftsleitung der Barlag Messeagentur Osnabrück, auf Wachstum. „Wir hatten einige gute Gespräche von interessierten Unternehmen, die sich künftig bei der Jobmesse präsentieren und um Mitarbeiter werben wollen.“

 

In 19 deutschen Städten veranstaltet Barlag inzwischen die Jobmesse und sieht sich mit ihrem Konzept auf Erfolgskurs, „weil wir nicht nur Auszubildende, sondern auch erfahrene Mitarbeiter, die sich weiterentwickeln wollen, ansprechen“, sagt Stefan Süß, der sich freut, „dass wir inzwischen im Ländle gut angekommen sind“ - schließlich gebe es im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter inzwischen viele Jobbörsen. Dass die Besucher der Jobmesse Stuttgart für den Besuch seit dem vergangenen Jahr einen Obolus von drei Euro entrichten müssen, hat sich bewährt.

Gute Gespräche und viele Angebote locken die Besucher

„Die Zahl der Besucher ist gegenüber der ersten Jobmesse, wie von einigen Teilnehmern zunächst befürchtet, nicht gesunken. Die Qualität und Ernsthaftigkeit der Gespräche hat sich aber verbessert“, weiß Süß von den beteiligten Unternehmen. Außerdem würden so diejenigen Besucher abgehalten, die nur kämen, um sich die Taschen mit Werbegeschenken zu füllen. Mit rund 6000 ernsthaft interessierten Besuchern rechnet er bis zum Ende der Messe am Sonntag. Die Zusammensetzung der Besucher sei dabei wie folgt: 40 Prozent, die einen Ausbildungsplatz suchten, 40 Prozent die sich beruflich weiterentwickeln oder neu orientieren wollten. 20 Prozent der Besucher seien arbeitssuchend oder hätten andere Gründe, sich beruflich umzuorientieren, wollten sich weiterbilden oder einfach mal umschauen, was der Markt so an Möglichkeiten biete.

Etwas unglücklich findet Stefan Süß, dass am zweiten Messetag im Carl-Benz-Center, in der benachbarten Mercedes-Benz Arena wieder ein Heimspiel des VfB Stuttgart ansteht. „Das hat uns schon im vergangenen Jahr einige Besucher gekostet“, so Süß. Für das kommende Jahr hat man daher die erste Konsequenzen gezogen. Der Termin wurde auf den 12./13. November 2016 - „ein definitiv spielfreies Wochenende der Bundesliga“, so Süß - gelegt. Offen ist dabei noch, ob die Jobmesse dann wieder im Carl-Benz-Center stattfindet oder ob man den Standort wechsle. Noch sei für die 70 beteiligten Unternehmen genügend Platz gewesen - „wenn wir weiter wachsen, wird es aber eng“, so Süß. Ein alternativer Standort könnte dann die Landesmesse sein.

Hilfe bei der Bewerbungsmappe

Die war mit einem Team in diesem Jahr auch erstmals im Carl-Benz-Center als Aussteller mit von der Partie. Der Zuspruch und die mit den Besuchern geführten Gespräche seien sehr gut gewesen, sagte Mareike Rein, Senior Personalreferentin der Landesmesse, die vor allem gut fand, „dass wir viele Gespräche mit Besuchern hatten, die bereits Berufserfahrung haben“. Dies sei auf anderen Jobbörsen meist nicht der Fall. Sehr positiv bewertete auch Layla Wagener von Digimap den Verlauf der Messe. Das erst vor wenigen Monaten gegründete Ludwigsburger Unternehmen hilft Menschen auf Jobsuche, schnell online attraktive Bewerbungsmappen zu erstellen. Die Reaktionen auf das Angebot seien durchweg gut gewesen, so Wagener.

Erstmals mit dabei war auch das Eisenbahnverkehrsunternehmen Dispo TF, das explizit für den Raum Stuttgart Triebwagenführer sucht und ausbildet. Geeignete Personen bekämen eine Übernahmegarantie nach der bestandenen zehnmonatigen Ausbildung, so der Beauftragte für Qualitätsmanagement Ingo Müller. Der hat zwar das eine oder andere gute Gespräch mit Besuchern der jüngsten Jobmesse geführt, er bedauert aber, dass das Interesse generell nicht sehr groß sei - „obwohl wir bei allen Nachteilen mit Schichtdienst und Arbeit an Wochenenden und Feiertagen darauf achten, dass die Einsätze familienverträglich geplant werden“, so Müller. Und auch der Verdienst sei ordentlich. Einsteiger begännen mit rund 2200 Euro netto - „bei Steuerklasse eins, ohne Kinder“.