Ein Mann hat sich zu einer Frau umoperieren lassen. Das gemeinsame Kind mit der Lebenspartnerin hat nun also zwei Mamas. Das Gericht sieht das anders. Rechtlich kann nur eine der beiden die Mutter sein.

Berlin - Vor der Geschlechtsumwandlung zur Frau hat ein Mann seinen Samen konservieren lassen. Für das damit gezeugte Kind kann die inzwischen Transsexuelle aber rechtlich nur der Vater, jedoch nicht die Mutter sein, wie jetzt ein Zivilsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe entschied. Wie es in dem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss (vom 29. November 2017 - XII ZB 459/16) weiter hieß, wurde damit eine Entscheidung des Berliner Kammergerichts bestätigt.

 

Die Lebenspartnerin der Transsexuellen hatte das Kind laut Gericht im Juni 2015 geboren. Beim Standesamt wurde sie als Mutter des Kindes eingetragen. Der Wunsch der Transsexuellen, ebenfalls als Mutter eingetragen zu werden, wurde hingegen abgelehnt.

Der BGH folgte nun dieser Auffassung. Rechtliche Mutter sei abstammungsrechtlich nur die Frau, die das Kind geboren hat. Das Transsexuellengesetz stelle sicher, dass betroffenen Kindern trotz der rechtlichen Geschlechtsänderung eines Elternteils rechtlich immer ein Vater und eine Mutter zugewiesen werden. Das stehe im Einklang mit dem Grundgesetz.