Baden-Württemberg reagiert auf die Anschläge in Halle und gibt eine Million zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen aus. Das beschloss das Kabinett am Dienstag.

Stuttgart - Nach dem antisemitischen Attentat in Halle befürchtet Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) mögliche Nachahmungstaten. „Die Sorge vor Nachahmungstaten ist nicht gering“, sagte Strobl am Dienstag in Stuttgart. „Wir sind und bleiben deswegen wachsam.“ Zuvor hatte das grün-schwarze Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) beschlossen, den jüdischen Einrichtungen in Baden-Württemberg außerplanmäßig rund eine Million Euro für Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

 

Am vergangenen Mittwoch hatte ein schwer bewaffneter Deutscher versucht, in die Synagoge in Halle (Sachsen-Anhalt) einzudringen, in der rund 50 Gläubige den wichtigsten jüdischen Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan misslang, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Frau und einen 20-jährigen Mann. Der 27 Jahre alte Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextreme Motive eingeräumt.