Nachdem es in der jüngsten Vergangenheit zu massiven Beschwerden gekommen ist, sind seit Mittwoch zwei zusätzliche Unternehmen mit Fahrten zwischen Filderstadt und Aichtal beauftragt. Doch wie geht es nun weiter?

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Filderstadt/Aichtal - Seit Montag gilt für das Linienbündel 11, das die Buslinien 167, 805, 808, 809 und 808A umfasst, ein Notfahrplan. Das bedeutet, dass weniger Busse fahren. Der Landkreis als Aufgabenträger hatte sich zu diesem Schritt gezwungen gesehen, nachdem es vermehrt zu Unregelmäßigkeiten gekommen war. Der Notfahrplan sollte eine verlässliche Grundlage sein. Doch schon am ersten Tag wurde selbst dieser nicht eingehalten. Betroffen ist insbesondere die Stadt Aichtal. Der Bürgermeister Sebastian Kurz formulierte seine Kritik in einer Pressemitteilung und einen offenen Brief an den Landrat Heinz Eininger. Auch der Filderstädter Bundestagsabgeordnete Matthais Gastel (Grüne) schrieb an das Landratsamt und forderte zum Handeln auf.

 

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In einer aktuellen Pressemitteilung des Landratsamts heißt es nun: „Der Landkreis Esslingen hat als Aufgabenträger des öffentlichen Personennahverkehrs derzeit alle Hände voll zu tun, den Busverkehr im Verkehrsraum Aichtal-Filderstadt sicher zu stellen, nachdem ein Busunternehmen, das im Verkehrsraum das Linienbündel 11 bedient, den Verkehr nach Fahrplan und auch nach einem erstellten Notfahrplan nicht mehr aufrechterhalten kann.“

Landratsamt arbeitet mit Hochdruck an Gesamtlösung

Seit Mittwoch, 10. November, würden zwei weitere Busunternehmen mit fünf zusätzlichen Bussen und Fahrern die Buslinie stützen. Somit könne zunächst der Notfahrplan erfüllt werden – zumindest, wenn nicht noch weiteres Personal bei dem beauftragten Unternehmen ausfalle, heißt es in der Pressemitteilung. „Uns ist an einem zukunftstauglichen, funktionierenden und zuverlässigen ÖPNV-Angebot gelegen“, sagt Landrat Heinz Eininger zu den zahlreichen Beschwerden der Busfahrgäste und ergänzt: „Deshalb arbeiten wir momentan mit Hochdruck an einer Gesamtlösung für das Linienbündel 11 und tun alles dafür, um schnellstmöglich das vollständige Fahrplanangebot wiederherzustellen.“

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Zu den vielfachen Aufforderungen, das Vertragsverhältnis mit dem betroffenen Busunternehmen zu kündigen, stellt der Landrat fest: „Bevor eine Entscheidung über eine Vertragsauflösung fallen kann, ist es zwingend notwendig, dass der Busverkehr im Nachgang gesichert ist. Nur zu kündigen, ohne eine tragfähige Folgelösung in der Hand zu haben, birgt die Gefahr, dass der Busverkehr komplett ausfällt.“ Das Ziel sei es, mit Busunternehmen die betreffenden Linien insgesamt zu sichern. „Die Verhandlungen dazu sind unter den derzeitigen Bedingungen keine leichte Aufgabe, nachdem eine hochgradige Unzufriedenheit in die Öffentlichkeit getragen wird“, sagt der Landrat.

Für einen funktionierenden Busverkehr im Linienbündel 11 würden insgesamt mindestens 13 Busse und rund 20 Fahrer benötigt. Dazu würden derzeit Gespräche mit verschiedenen Partnern und auch mit weiteren Busunternehmen geführt.