Die AfD ist künftig in 22 von 23 Stadtbezirken vertreten, in drei Gremien sogar mit je zwei Vertretern. Allerdings war die Partei schon in den vergangenen fünf Jahren nicht in der Lage, ihre Sitze zu besetzen, ganz zu schweigen, überall einen Stellvertreter zu benennen.

Stuttgart - Die Alternative für Deutschland (AfD) hat bei den Wahlen am 26. Mai durchweg zugelegt. Im Land kam sie auf zehn Prozent, in der Region auf 9,16 Prozent, und in Stuttgart verbesserten sich die Rechtspopulisten von 4,7 auf 6,1 Prozent. Im Gemeinderat werden sie mit vier Stadträten in Fraktionsstärke vertreten sein. Bis auf Birkach hat die AfD Sitze in allen Bezirksbeiräten errungen, ist also künftig auch in den bisher „alternativlosen“ Gebieten Mitte (3,9 Prozent), Nord (4,5 Prozent) und Obertürkheim (6,8 Prozent) vertreten. In Weilimdorf, Zuffenhausen, Mühlhausen und in Bad Cannstatt sind es künftig sogar zwei Sitze. Während sich die übrigen Parteien über diesen zusätzlichen Bedarf an engagierten Vertretern freuen würden, dürften die Stuttgarter AfD-Verantwortlichen den Anstieg von 20 auf 26 Sitzen mit Sorge betrachten. In der nun zu Ende gehenden Periode haben sie es jedenfalls nicht geschafft, ausreichend Personal zu stellen, um den Wählerwillen an der Graswurzel umzusetzen. Gerade einmal 13 Mitglieder und vier Stellvertreter gab es zuletzt in den 20 Gremien. „Als junge Partei im Aufbau sind wir sowohl was die Bezirksbeiräte, insbesondere deren Stellvertreter angeht, natürlich noch nicht so gut aufgestellt wie die alten Parteien“, räumt Kreischef Wolfgang Röll ein. Eine Bilanz wollte er nicht ziehen, auch keine Prognose wagen.