Auf Initiative des Freundeskreises Killesberg konnten die Container an der Roten Wand besichtigt werden. Die Flüchtlingsunterkunft auf dem Killesberg ist für bis zu 330 Personen ausgelegt, soll aber mit maximal 294 geflüchteten Menschen belegt werden. Die ersten ziehen am 14. Juni ein.

S-Nord - Am 14. Juni werden voraussichtlich die ersten Bewohner die Flüchtlingsunterkunft an der Roten Wand beziehen. Zunächst werden dort 121 geflüchtete Menschen untergebracht, die momentan noch in der Friedensschule im Stuttgarter Westen leben. In der vergangenen Woche konnten sich auf Initiative des Freundeskreises Killesberg die ehrenamtlichen Helfer und andere Interessierte, darunter auch Bezirksbeiräte und die Bezirksvorsteherin Sabine Mezger, bei einer Begehung des Containerdorfs ein Bild von der Situation vor Ort machen.

 

Bärbel Mohrmann vom Freundeskreis bat bei der Begrüßung darum, beim Rundgang Vorsicht walten zu lassen, da in den Containern noch gearbeitet werde. Günter Gerstenberger vom Sozialamt erklärte, dass im März dieses Jahres die ausführende Baufirma wegen Qualitätsmängeln gewechselt wurde. Daher seien noch nicht alle Container bezugsfertig, aber zumindest die ersten Module sollen nun schnellstmöglich für den Bezug vorbereitet und möbliert werden, so Gerstenberger: „Der Termin für die Räumung der Friedensschule kann nicht verschoben werden.“ Insgesamt bietet die Unterkunft an der Roten Wand Platz für 330 Menschen, allerdings werden nicht ganz so viele dort untergebracht: „Wir werden bis maximal 295 Personen belegen“, sagte Gerstenberger. Diese Belegung solle bis in den Sommer hinein sukzessive erfolgen. Dabei handle es sich um eine vorläufige Unterbringung, die ausschließlich für Personen mit laufendem Asylverfahren vorgesehen sei: „Anerkannte Flüchtlinge werden in städtischen Unterkünften untergebracht, sofern sie nicht selbst eine Wohnung finden.“

Der Gemeinschaftsraum bietet bestuhlt Platz für 30 Menschen

Die Container an der Roten Wand wurden zu fünf Modulen gruppiert, die jeweils für bis zu 75 Personen ausgelegt sind, erklärte Tina Jongkind-Schweitzer vom Sozialamt: „Sie können aber davon ausgehen, dass immer etwa zehn Prozent unbelegt bleiben.“ Das rührt unter anderem daher, dass jedes der rund 13,5 Quadratmeter großen Zimmer Platz für drei Menschen bieten soll, Familien mit mehr als drei Mitgliedern entsprechend auf mehrere Container verteilt werden. In jedem Modul gebe es je Geschlecht einen Toiletten- und einen Duschraum sowie zwei Gemeinschaftsküche, die mit je zwei Herden und zwei Kochplatten ausgestattet werden sollen. Die Kühlschränke werden in den Zimmern der Bewohner aufgestellt.

In dem Trakt, der besichtigt werden konnte, sind zudem die Büros für die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, das die Betreuung an der Roten Wand übernimmt, sowie der größere der beiden Gemeinschaftsräume der Unterkunft untergebracht. Der könne für 25 bis 30 Personen bestuhlt und beispielsweise für Deutschkurse, Hausaufgaben oder Spieleabende genutzt werden, sagte Jongkind-Schweitzer. Darüber hinaus gebe es Angebote aus der Nachbarschaft, etwa von der Brenzkirche und der Kunstakademie, dort Räume nutzen zu können, ergänzte Gerstenberger.