In Besigheim übernimmt jetzt das Handy die Stadtführung. Dank QR-Codes an Sehenswürdigkeiten kann man ganz einfach Informationen abrufen.

In Besigheim können sich Besucher jetzt durch die Innenstadt führen lassen, ohne einem Stadtführer hinterherzutrotten. Und sie können sich erzählen lassen, was es beispielsweise mit dem Steinhaus, der Badstube oder dem Waldhornturm auf sich hat. Man braucht dazu allerdings ein Smartphone. Denn die Stadt hat damit begonnen, markante Punkte im Stadtbild und historische Gebäude mit sogenannten QR-Codes zu versehen –Schwarzweiß-Muster, die das Handy lesen kann. Fotografiert man solch einen Code, erscheint auf dem Display automatisch ein Text zu der entsprechenden Sehenswürdigkeit. Wem das Lesen lästig ist, dem wird der Text auf Knopfdruck sogar vorgelesen.

 

Das Handy wird damit zu einem Audio-Führer, wie man ihn aus vielen Museen kennt. Zehn der Codes hat die Verwaltung schon verteilt. Aber das ist nur der Anfang. Am Ende, wenn alle Sehenswürdigkeiten aufgenommen sind, sollen es etwa 25 sein. Damit kann sich der Besucher dann ein umfassendes Bild von den Besonderheiten der Stadt machen.

In der Region die ersten

In der Region Stuttgart sind die Besigheimer offenbar die ersten, die ihren Besuchern solch eine komfortable Art der Stadtführung anbieten. Aber die Idee ist nicht ganz neu: In Aalen, Laichingen, Bruchsal oder Freising kann man sich ebenfalls schon mit Hilfe seines Smartphones die Sehenswürdigkeiten erklären lassen.

Der Bürgermeister Steffen Bühler hofft, dass auf die Codes vor allem Kinder und Jugendliche anspringen, die sonst eher dazu geneigt sind, Stadtführungen langweilig zu finden. Das Angebot ist kostenlos. Man muss dazu auch nicht auf die Homepage der Stadt, sondern es gibt zwei Wlan-Sender, die fast die gesamte Innenstadt abdecken. Gäste können sich mit ihrem Handy einloggen und kommen dann ganz einfach zu den gewünschten Informationen. Er wolle künftig noch die Hoteliers und Gastronomen ins Boot holen, sodass die Stadt ihr neues Angebot auch über deren Wlan-Sender anbieten könne, sagt Bühler. Damit würde eine lückenlose Abdeckung der gesamten Innenstadt erreicht.

Bald auch auf schwäbisch

7000 Euro hat Besigheim für das neue Angebot ausgegeben, die meiste Arbeit wurde im Rathaus selbst erledigt. So haben beispielsweise die Texte zwei Mitarbeiterinnen gelesen, die des Hochdeutschen mächtig sind und gute Sprechstimmen haben. Das Projekt ist allerdings zweisprachig angelegt – aber nicht deutsch – englisch, sondern hochdeutsch – schwäbisch. Die Mundartvariante ist aber noch nicht fertig, sie wird wohl im kommenden Jahr nachgeliefert. Die Suche im Rathaus nach Sprecherinnen dafür dürfte kein Problem sein.

Neben den QR-Codes hat Besigheim ein weiteres neues Angebot eingerichtet: Im Mineralfreibad kann man nun mit Laptop oder Smartphone im Internet surfen. Denn auch dort gibt es jetzt einen offenen Wlan-Anschluss, in den sich die Besucher auf der Liegewiese kostenlos einloggen können. Allerdings müssen sie sich vorher registrieren lassen. „Falls jemand damit Unsinn treibt, muss im Zweifel nachvollziehbar sein, wer es war“, begründet dies der Beigeordnete Klaus Schrempf.