Besser essen: Edda in Ulm Ein Schnitzel wie aus dem Fernsehen!
Ein Lokal, das es so auch in Berlin oder Wien geben könnte. Die Brasserie Edda der Spitzenköchin Alina Meissner-Bebrout ist beliebt. Aber schmeckt es auch? Ein Besuch in Ulm.
Ein Lokal, das es so auch in Berlin oder Wien geben könnte. Die Brasserie Edda der Spitzenköchin Alina Meissner-Bebrout ist beliebt. Aber schmeckt es auch? Ein Besuch in Ulm.
In unserer Serie „Besser essen“ stellen wir die besten Restaurants in Baden-Württemberg vor. Wir essen in außergewöhnlichen Kneipen, bodenständigen Landgasthöfen und ausgezeichneten Sternerestaurants. Heute: die Brasserie „Edda“ in Ulm.
Das Lokal
In der Ulmer Innenstadt ist’s am Samstagvormittag ein Bild wie überall. Doch hat man sich aus der lauten, überfüllten Fußgängerzone mit Schuhläden und Sale-Angeboten den Weg zum eindrucksvollen, aber leider eingerüsteten Münster gebahnt, entzückt der kleine Wochenmarkt mit frischem Gemüse und Obst. Vor dem Stand mit der Spezialität „Ulmer Wurstzipfel“ ist viel los. Unser Ziel liegt ein bisschen weiter. Die Brasserie Edda in der Platzgasse. Ein Lokal, in dem man locker die Zeit vergessen kann. Hohe Decken, Spiegel, Parkett und warme Farben, bunte Bilder und Samtkissen. Das „Edda“ ist ein wunderbar gestalteter Ort, das Ambiente ist so beschwingt, dass man hier gerne den ganzen Nachmittag verbringt.
Die Köchin
Alina Meissner-Bebrout ist bekannt aus Funk und Fernsehen. So hätte man es vielleicht früher formuliert. Zuletzt wurde sie von Tim Raue in seiner Amazon-Serie „Star Kitchen“ begleitet. Er schilderte den beeindruckenden Weg der jungen Köchin. Meissner-Bebrout machte sich schon früh selbstständig, weil sie etwas rebellisch ist und genauso kochen möchte, wie sie denkt. Das brachte ihrem Restaurant bi:braud, das nicht weit vom Edda in einer ehemaligen Metzgerei beheimatet ist, einen Michelin-Stern ein und die Köchin wurde als „Young Chef of the Year“ ausgezeichnet. Alina Meissner-Bebrout ist eine wahre Self-Made-Frau. Ohne Investor oder Kapital im Rücken, wagte sie den Schritt, ein zweites Lokal zu eröffnen, das Edda, eine Brasserie, in der man nicht mehrere Gänge essen muss, aber kann, wenn man mag. Jeden Montag steht der französische Brasserie-Klassiker Steak Frites auf der Karte, die aber auch Schwäbisches bietet.
Das Essen
Ein gutes Essen beginnt mit einem Aperitif! Und mit was für einem der L’antidote (9 Euro) ist ein antialkoholisches Traubengetränk, das nach Thymian und Zitrus duftet. Vorweg ordern wir Brot mit Butter. Das Tatar (19 Euro) ist frisch geschnitten, fein und toll gewürzt, getoppt mit halbierten, gekochten Wachteleiern. Überraschend ist die Forelle mit Radieschen und erfrischend säurehaltigen Schnittlauch-Dressing. Das überzeugt in Kombination mit dem rauchigen Fisch auf ganzer Linie. Hier wird mit den feinen Zutaten nicht gegeizt. Zu den krossen Pommes wird getrüffelte Mayo serviert, über die Käsespätzle Trüffel fein gehobelt. Der Caesar Salat wird mit gebeiztem Eigelb, Parmesan und Kapern aufgetischt. Was für ein Start in den Nachmittag, der dann mit ganz wunderbaren Hauptgerichten wie dem Bourguignon (geschmorter Ochsenbacke, Wurzelgemüse und Kartoffelpürée, 29 Euro) und den wohlig schmeckenden Pilzmaultaschen mit Morcheltrüffelrahm und Parmesan (25 Euro) weitergeht. Zum Ausklang gibt es eine süße Mousse au Chocolat mit Salzkaramell und Haselnüssen (12 Euro) und einen kleinen Apple Crumble (11 Euro). Der Kaffee kommt aus der Röstschmiede Ulm und schmeckt sehr gut und tief.
Am Nebentisch wurden Schnitzel geordert. Die sahen aus dem Augenwinkel so gut aus wie die bekannten Exemplare aus dem Frankfurter Lokal Lohninger, in dem Alina Meissner-Bebrout welche mit Tim Raue für die Amazon-Serie „Star Kitchen“ ausgebacken hat. Nächstes Mal dann! Denn ein Ausflug nach Ulm lohnt sich unbedingt.
Edda
Platzgasse 26, Ulm, Telefon 0731/ 850757 90; Öffnungszeiten: Montag 17 bis 22, Mittwoch bis Freitag 17.30 bis 23, Samstag 11 bis 23 Uhr; edda-brasserie.com