Die Uni Hohenheim freut sich über ihren Erfolg beim Bürgerhaushalt. Aber wie geht es jetzt weiter?

Satte 1669 Stimmen für eine direkte Stadtbahnverbindung von der City zur Uni Hohenheim – ohne Umstieg in Möhringen: Damit belegt das Projekt „Möhringer Kurve“ den ersten Platz im Online-Voting zum Stuttgarter Bürgerhaushalt. Dominik Becker vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) hat den Vorschlag eingereicht.

 

Herr Becker, warum ist Ihnen das Thema so wichtig?

Das Thema schwebt hier an der Uni und bei uns im Asta schon länger im Raum. Die öffentliche Verkehrsanbindung aktuell ist einfach nicht attraktiv und super umständlich. Das spiegeln uns viele Studierende immer wieder zurück, die zum Beispiel die mit dem Auto zur Uni kommen, obwohl sie lieber mit den Öffentlichen fahren würden. Außerdem benötigen viele, die hier an der Uni wohnen, einen schnellen Weg in die Stadt, um zu Nebenjobs zu kommen. Und für die internationalen Studierenden ist es gerade in der Anfangszeit wichtig, schnell für einen Visa- oder Banktermin in die Stadt zu gelangen. Da wir uns für die Studierenden einsetzen, sind deren Interessen unsere Interessen.

Wie kam die Idee auf, den Vorschlag beim Bürgerhaushalt einzureichen?

Eigentlich wurde der Ausbau ja schon 2017 beschlossen und die Fertigstellung für 2023 geplant. Diese wurde dann auf 2025 und dann auf 2027 verschoben. Dieser Termin liegt zu weit in der Zukunft und deswegen wollten wir das Projekt wieder auf die Agenda rücken. Bei der Buslinie 65 zum Flughafen hat das auch schon über den Bürgerhaushalt geklappt und deswegen wollten wir unser Glück einfach mal versuchen. Da das Projekt bereits beschlossen ist, hatten wir uns im Vorfeld schon gute Chancen auf viele Stimmen ausgemalt.

Und wie haben Sie die vielen Stimmen gesammelt?

Hierbei hatten wir super Unterstützung von unserer Uni, da wir die Werbung und den Link zur Abstimmung auf deren Kanälen teilen durften. So haben wir die meisten vermutlich über Social-Media-Kanäle wie Linkedin oder Instagram erreicht. Aber wir haben auch Werbung in lokalen Blättern und über Flyer gemacht.

Was machen Sie nun mit dem Ergebnis?

Das ist eine gute Frage. Tatsächlich können wir erst mal nur abwarten und hoffen, dass der Gemeinderat erkennt, wie wichtig das Thema ist. Immerhin haben etwa 1700 Personen abgestimmt. Außerdem hoffen wir auf eine zeitnahe Umsetzung. Wir werden das Thema auf jeden Fall nicht aus den Augen verlieren und auch nochmals Druck machen, falls es doch in Vergessenheit gerate sollte.