Superstars wie Adele, Taylor Swift oder Coldplay zwängen sich bei der Konzertreihe „Tiny Desk Concerts“ des Radiosenders NPR hinter einen Schreibtisch. Wir verraten, welche zehn Auftritte Sie auf Youtube unbedingt gesehen haben sollten.
Stuttgart - Bob Boilens Schreibtisch in Washington, DC., ist fast so berühmt wie der, der 2,5 Kilometer entfernt im Oval Office des Weißen Hauses steht. Dabei ist Bob Boilen nur Hörfunkjournalist. Er arbeitet als Moderator beim Radionetzwerk NPR, einer Art US-Pendant zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und irgendwann hatte er keine Lust mehr darauf, auf Konzerte zu gehen, ohne die, die da auftreten, richtig hören oder sehen zu können. Wie es Boilen etwa nach einem Auftritt von Laura Gibson beim South-by-Southwest-Festival gegangen war.
Superstars und obskure Acts
Als Boilen Gibson vorschlug, stattdessen doch mal in seinem Büro aufzutreten, sagte diese überraschenderweise zu: Die Konzertreihe „Tiny Desk Concerts“ war erfunden – auch wenn Boilens Schreibtisch winzig („tiny“) nur im Vergleich zu der Größe der Stars ist, die mittlerweile hier aufgetreten sind. Darunter waren schon Superstars wie Adele, Tom Jones, Randy Newman, Coldplay, Sting & Shaggy oder Taylor Swift zu Gast, aber auch jede Menge obskure Acts aus der Indie-, Hip-Hop-, Rock- oder Soul-Ecke.
Grandios entschlackte Versionen
Vor allem findet hier Musik wieder auf eine wunderbar unverstellte Weise statt, werden die Songs grandios entschlackt und aufs Wesentliche reduziert. Damit kehren die „Tiny Desk Concerts“ zu jener Idee zurück, die einmal der Ausgangspunkt der MTV- „Unplugged“-Konzerte war, bevor sich diese Reihe in ein gehyptes Spektakel verwandelte, das, statt in den Kern der Songs vorzudringen, sich immer weiter davon entfernte.