Ist unser Kontinent nur noch ein Disneyland für Besucher aus dem Rest der Welt? Ein amüsanter Roman findet: Ja.

Stuttgart - Mal ehrlich, wer hat sich nicht schon dabei ertappt, sich mitten im touristischsten Touristenrummel, auf dem Markusplatz in Venedig, in der Schlange vor den Uffizien in Florenz oder mitten im Taj Mahal über Touristen aufzuregen? Dann passt die Lektüre von Ilja Leonard Pfeijffers Roman „Grand Hotel Europa“ (Spiegel-Belletristik-Bestseller Hardcover Platz 27, Piper, 560 Seiten, 25 Euro). Dieser ironische, fantasievolle und geschichtensatte Roman handelt nämlich vom internationalen Tourismus. Ein niederländischer Schriftsteller namens Pfeijffer zieht darin in das etwas heruntergekommene, aber geschichtsträchtige „Grand Hotel Europa“ an einem unbestimmten, vermutlich südeuropäischen Ort. Dort will er einen Roman über seine gescheiterte Beziehung zur genuesischen Kunsthistorikerin Clio schreiben, einer Caravaggio-Expertin, die ihn für eine Museumsjob in Abu Dhabi verlassen hat.