Ein sehr leckerer Burger: Leonbergs künftiger OB Tobias Degode (links) und der CDU-Buntestagsabgeordnete Marc Biadacz (Zweiter von rechts) helfen in der McDonald’s-Küche mit, unter fachmännischer Anleitung von Mitarbeiter Yoneswaren Somalingam (Mitte). Franchise-Nehmer Constantin Nathen (Zweiter von links) und Personalvorstand Matthias Kutzer (rechts) sind beeindruckt. Foto: Geronimo Schmidt
Leonbergs kommender Oberbürgermeister Tobias Degode und der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz haben beim „Mäcces“ in Leonberg vorbeigeschaut – und selbst Burger belegt.
Das lief ja schon ganz gut: Vorsichtig das Fleisch-Patty auf den Salat gesetzt, zwei-, dreimal behutsam mit der Zange draufgetätschelt. Dann noch die zweite Brötchenhälfte obendrauf und fertig ist der Hamburger. Genauer gesagt ist es ein Hamburger Royal TS, den der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz da fachgerecht zusammenpuzzelt hat, unter der fachkundigen Anleitung von McDonald’s-Mitarbeiter Yoneswaren Somalingam.
In der Leonberger Filiale des Fast-Food-Giganten hat der Politiker am Freitagnachmittag für einen Unternehmensbesuch vorbeigeschaut. Begleitet wurde der Christdemokrat vom kommenden Leonberger Oberbürgermeister Tobias Degode. Auch er versuchte sich in der McDonald’s-Küche, am Ende kam ein astreiner Cheeseburger dabei heraus. Während sich Biadacz noch an Chicken McNuggets, an der Pommes-Friteuse und am Drive-In-Schalter versuchte, beschränkte sich Leonbergs künftiger Rathauschef auf Gespräche mit diversen Vertretern der Restaurantkette.
Am 8. März ist Landtagswahl, die Werbetrommel wird gerührt
Natürlich kommt es nicht von ungefähr, dass ein Politiker genau zu diesem Zeitpunkt bei einem wichtigen Arbeitgeber in seinem Wahlkreis vorbeischaut. Am 8. März 2026 ist Landtagswahl, Biadacz rührt schon mal die Werbetrommel. Allerdings bieten sich auf diese Weise auch seltene Einblicke in das Tun in und rund um die Küche des McDonald’s in der Neuen Ramtelstraße. Zumal dieser im Sommer für rund einen Monat geschlossen war und in dieser Zeit nahezu komplett umgebaut wurde.
Das Restaurant wurde sichtbar vergrößert, es hat nun 121 Sitzplätze. Im Inneren wurde es komplett umgestaltet, der Außenbereich eingedampft. Die Bestellterminals befinden sich nun unmittelbar am Eingang. Zudem können sich Gäste nun auch am Tisch bedienen lassen, nachdem sie etwa per App bestellt haben. „Für die Mitarbeitenden war das schon eine Umstellung, die allerdings als Bereicherung gesehen wird – vor allem durch den vermehrten direkten Gästekontakt“, so Matthias Kutzer, Personalvorstand von McDonald’s Deutschland. Auch er hatte für den Biadacz-Besuch in Leonberg vorbeigeschaut, ebenso der Franchise-Nehmer Norbert Friedewald nebst Sohn Constantin Nathen sowie Stephanie Wolf, stellvertretende Unternehmenssprecherin von McDonald’s Deutschland.
Im Anschluss an die Küchenrunde gab’s schließlich das eigentliche Gespräch, stilecht mitten im Restaurant bei Cheeseburgern, Chicken-Nuggets und Wraps. Dabei wurde es, wie zu erwarten, auch politisch. Dass Norbert Friedewald und Constantin Nathen in ihren sechs Restaurants – verteilt auf Leonberg, Böblingen, Sindelfingen, Heimsheim und Ilsfeld – Arbeitgeber für insgesamt 235 Menschen sind, beeindruckte die beiden Bundes- und Kommunalpolitiker.
Degode: „Wichtig, den Leuten zu zeigen, dass ihre Arbeit sich auch lohnt“
Rund 75 Prozent der Menschen arbeiten dort in Vollzeit, fügte Matthias Kutzer hinzu. „So können Menschen ihr Leben gestalten“, befand Biadacz, „denn es ist immer besser, zu arbeiten als auf das Sozialsystem angewiesen zu sein.“ Tobias Degode ergänzte: „Es ist wichtig, den Leuten, die sich einbringen, zu zeigen, dass ihre Arbeit sich auch lohnt.“
Aus dem Fenster: Marc Biadacz versuchte sich auch am Drive-in. Foto: Geronimo Schmidt
Womit die Runde bei den Aufstiegschancen angelangt war, einem großen Thema für Biadacz. „Alle Restaurantleiter bei uns haben früher einmal in der Küche angefangen“, so Constantin Nathen. Kutzer dazu: „Man kann so sogar CEO von McDonald’s Deutschland werden.“
Dass vor allem Menschen mit Wurzeln im Ausland bei McDonald’s arbeiten, dürfte kein Geheimnis sein. Seit drei Jahren bieten die Franchise-Nehmer in ihren Restaurants auch Online-Deutschkurse an. „Und die Mitarbeiter lernen ‚on the job’, weil sie mit Menschen zu tun haben“, so Kutzer. Außerdem wird in der McDonald’s-Küche auch mit Piktogrammen gearbeitet, ergänzend zu einem umfassenden Trainingsangebot in verschiedenen Sprachen.
Bürokratische Hürden machen vieles schwieriger – auch für McDonald’s
Bei diesem Thema – etwa bei Arbeitsberechtigungen – klagte Norbert Friedewald über häufig hohe bürokratische Hürden. Tobias Degode stimmte ein: „Man sollte dabei der kommunalen Ebene viel mehr vertrauen, aber die Gesetzgebung ist sehr restriktiv.“
Über die Agentur für Arbeit komme derweil laut Friedewald kaum jemand in den McDonald’s-Kosmos. „Die Mitarbeitergewinnung läuft viel über die familiären Kontakte in die Heimatländer.“ Man wisse, dass man „bei uns“ eine Chance bekomme.
Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer auch für McDonald’s elementar
Zum Schluss pochte Matthias Kutzer – er ist außerdem Präsident des Bundesverband der Systemgastronomie – bei Biadacz noch darauf, die Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie auf sieben Prozent auch wirklich zum 1. Januar 2026 an den Start zu bringen. „Das ist wirklich elementar für die Branche und für alle geplanten Investitionen“, so der Personalchef. Biadacz: „Ich wüsste keinen Grund, warum die Senkung nicht kommen sollte.“
Der Bundestagsabgeordnete hatte bei seinem Abschied lachend noch eine kleine Anekdote parat hatte: „In Böblingen habe ich vor einiger Zeit sogar mal den Landrat in einem McDonald’s-Restaurant getroffen. Ich glaube, das war so gegen 24 Uhr und wir hatten beide einen schwierigen Tag.“