Die Bundeskanzlerin zu Gast in der Region: Angela Merkel hat beim Besuch des Maschinenbauers Trumpf in Ditzingen Datenspionage durch den US-Geheimdienst verurteilt.

Ditzingen - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Datenspionage durch den US-Geheimdienst verurteilt. Für die Wirtschaft müsse es verlässliche Rahmenbedingungen geben, und dazu gehöre, „dass man nicht ausspioniert wird - egal von wem“, sagte die Regierungschefin am Dienstag beim Besuch des Maschinenbauers Trumpf in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg). Die Unternehmen müssten ihr Know-how und ihr geistiges Eigentum schützen können, sagte sie nach einem Rundgang durch die Produktion des Unternehmens, das nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Lasermaschinen und industrielle Laseranwendungen ist.

 

Merkel lobte das innovative Familienunternehmen als „starkes Stück Deutschland“. Der Maschinenbauer mit seinen etwa 10.000 Mitarbeitern steche mit einem reibungslosen Miteinander zwischen Beschäftigten und Unternehmensführung hervor. Die Physikerin ließ sich die unterschiedlichen Maschinen unter anderem von der Vorsitzenden der Geschäftsführung, Nicola Leibinger-Kammüller, präsentieren.

Mit Blick auf die wachsende Konkurrenz für Trumpf vor allem in Asien lobte Merkel den Erfindergeist des Herstellers von Werkzeugmaschinen, Lasern, Elektronik und Medizintechnik, der im Geschäftsjahr 2011/12 (30. Juni) 2,3 Milliarden Euro umsetzte. „Stillstand würde den Verlust der Position auf den Weltmärkten bedeuten.“ Auch hoch qualifizierte Mitarbeiter wie die von Trumpf dürften nie ausschließlich auf ihre Erstausbildung vertrauen. „Das geht lebenslang immer weiter.“

Merkel erhielt von einer jungen Industriemechanikerin als Gastgeschenk eine mit Laser beschriftete „Bundesvesperbox“ mit süßem Inhalt für „Energie bei Wandern, Wagner und Wahlkampf“. Die Kanzlerin war bereits 2001, damals in ihrer Funktion als CDU-Bundesvorsitzende, in dem Ditzinger Unternehmen zu Besuch. Anfang Juni dieses Jahres hatte auch der niederländische König Willem Alexander die Firma besichtigt.