Florian Rudy drückt seinem Bruder Sebastian, dem Ex-VfB- und aktuellen FC Bayern-Spieler, von Stuttgart aus die Daumen. Bei seinem Besuch in der Redaktion Stadtleben haben wir mit ihm gesprochen.

S-Mitte - Als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der vergangenen Woche in ihrem WM-Quartier in Watutinki angekommen war und die Spieler er ihre Zimmer bezogen hatten, griffen viele von ihnen erst einmal zum Smartphone, um mit Zuhause zu telefonieren. Sebastian Rudy, Ex-VfB-, Ex-Hoffenheim- und aktueller FC Bayern-Spieler, nutzte den Chatdienst Facetime von Apple, um mit seiner Familie sozusagen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen – und mit seinem ein Jahr älteren Bruder Florian. Der wohnt in Stuttgart und hat dieser Tage im Stadtleben-Büro von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten vorbeigeschaut, um die Ausstellung mit allen 32 WM-Mannschaften in Form von 352 bunten Holz-Männle anzuschauen.

 

Profikarriere beendet

„Ich habe einen sehr guten Draht zu Sebastian und zu meinen anderen vier Geschwistern“, erzählt Florian Rudy. Aufgewachsen ist er in Dietingen bei Rottweil, dort fing er auch zu kicken an. Als C-Jugendlicher wechselte er mit seinem Bruder Sebastian zum VfB, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Später schaffte er es bis in die dritte Liga bei der SpVgg Unterhaching. Nach einem kurzen Flirt mit Teams der US-Soccer League beendete er vor drei Jahren seine Karriere als Fußballer.

Florian Rudy hatte als Jugendlicher nach seinem Abitur parallel zum Fußball eine Banklehre absolviert und schloss vor Kurzem sein Studium Sportbusinessmanagement ab. Inzwischen ist er für das Spielerberatungsunternehmen CN Sports tätig. CN steht für Christian Nerlinger, den ehemaligen Fußballprofi. CN Sports betreut unter anderem den Bayern-Star Jérôme Boateng, Jonathan Tah von Bayer Leverkusen und auch den ehemaligen VfB-Trainer Alexander Zorniger.

Modeln als zweites Standbein

Florian Rudy hat aber noch ein zweites Standbein und deswegen ist er in Stuttgart zurzeit präsenter als so mancher Fußball-Profi: Der Modellathlet ist seit Jahren Model und war schon in Kampagnen von Hugo Boss, Adidas oder auch – unter der Dusche – für Hans Grohe zu sehen. „So habe ich zwei Standbeine als Selbstständiger“, sagt Rudy. „Das ist sehr abwechslungsreich.“

Als Spieler durfte Florian Rudy zwar nie im Nationaltrikot auflaufen – im Hauptbahnhof ist er aber darin zu sehen, in der Foto-Ausstellung „Bruderherz, ich bin stolz auf Dich!“ mit den Geschwistern der Nationalspieler. Und vielleicht schenkt er seinem Bruder ja dessen Holzmännle-Pendant, wenn der von der WM zurück kommt.