LKZ-Sommerserie Der Rutesheimer Waldhochseilgarten garantiert Spaß und Abwechslung für die ganze Familie. Von Elisa Wedekind

LKZ-Sommerserie Der Rutesheimer Waldhochseilgarten garantiert Spaß und Abwechslung für die ganze Familie. Von Elisa Wedekind

Es ist 11 Uhr am Vormittag im Rutesheimer Klettergarten. Voller Tatendrang steuert Heiko Barthelmeß auf einen der Bäume zu. "Das wird alles nur halb so wild", sagt der Betreiber des Hochseilgartens und krackselt in Windeseile die wackelige Leiter hinauf. Doch was bei dem 28-Jährigen aussieht wie ein Kinderspiel, ist in Wahrheit eine körperliche Herausforderung. Denn wer die Station in schwindelerregender Höhe erklimmen möchte, der braucht vor allem eines: Kraft und eine ordentliche Portion Mut. Die Plattform befindet sich in zwölf Metern Höhe. Oben angekommen, heißt es dann: ab auf die "Affenschaukel".

 

Diese Übung besteht aus vier Autoreifen, die an Seilen hängen. Um vorwärts zu kommen, muss man sich, geschickt wie ein Affe, von Reifen zu Reifen hangeln. Kaum geschafft, geht es auch schon mit der Wackelbrücke weiter. Das Gleichgewicht halten ist alles, was zählt. Doch leicht gesagt. Die Sprossen sind zu weit auseinander, ein Absturz quasi unvermeidbar. "Das kostet viel Energie", sagt Heiko Barthelmeß.

Der Hochseilgarten befindet sich direkt an der Autobahn 8 (Ausfahrt Rutesheim). Auf einer Fläche von etwa 30 000 Quadratmetern gibt es hier ein "Freizeiterlebnis in luftiger Höhe". Zum Rutesheimer Freizeitpark gehören auch eine Spiel- und eine Minigolf-Anlage. Nach einer anstrengenden Kletterpartie lädt ein Biergarten zum Entspannen und Verschnaufen ein.

Im Klettergarten gibt insgesamt 111 Übungen. Mit seinen zwölf Parcours gehört er zu den größten Klettergärten in Deutschland. "Wir bieten etwas für die ganze Familie", sagt Heiko Barthelmeß. Auf der Anlage gibt es gleich mehrere sogenannte "Fox-Bahnen": Die Kletterer klinken sich mit ihrem Sicherheitssystem an einem in die Länge gespannten Stahlseil und sausen von Baum zu Baum. Ein weiterer Höhepunkt ist der waghalsige "Netz-Sprung". Aus etwa acht Metern springt man in ein Netz hinein.

"Egal ob jung oder alt, bei uns kommt jeder auf seine Kosten", versichert Heiko Barthelmeß. Für Kinder von drei Jahren an gibt es zwei Kinderparcours mit Seilbahnen und Wackelbrücken. Die Parcours sind mit Komplettsicherungssystemen ausgestattet, so dass sich die Kinder nicht selbst ausklinken können. Zum Angebot gehören seit dem vergangenen Jahr auch zwei weitere Hindernisstrecken, begehbar ab einer Mindestgröße von 1,10 Meter sowie ein Parcours ab einer Mindestgroße von 1,30 Meter. Außerdem gibt es noch fünf weitere Parcours in unterschiedlichen Höhen. "Das geht von dreieinhalb bis hoch zu zwölf Metern", sagt Heiko Barthelmeß.

Je nach Geschicklichkeit und Trainingsstand, gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsstufen. Zu Beginn der Klettertouren stehen Einweisungen durch die Trainer auf dem Programm. Sicherheit wird im Kletterpark groß geschrieben. Die Anlage wurde 2009 nach den neuesten Sicherheitsstandards und Richtlinien erbaut. "Täglich überprüfen unsere Mitarbeiter vor Inbetriebnahme die ganze Anlage", berichtet Heiko Barthelmeß.

Ehe der Kletterspaß beginnen kann, bekommen die Besucher eine Kletterausrüstung mit Klettergurt, Helm und doppelter Sicherung. Nach den Einweisungen durch speziell geschulte Trainer kann es losgehen. "Die Trainer haben immer ein Auge auf die Besucher", so Barthelmeß "Sie können jederzeit eingreifen, falls etwas ist." Passiert sei bislang aber noch nie etwas.

Wer den extra Kick sucht, für den haben die Betreiber etwas ganz besonderes zu bieten: Klettern bei Nacht. Ausgestattet mit einer Sicherheitsweste und einer Stirnlampe wird der Parcours hoch über dem Erdboden zum echten Nervenkitzel. Ab einer Gruppe von 15 Personen kann das Angebot gebucht werden. Der nächster Termin für das Nachtklettern ist der 26. August.

Inzwischen ist es voll geworden im Klettergarten. Viele Familien mit Kindern sind gekommen, um sich an Stahlseilen durch den Wald zu hangeln. Um eines wird dabei wohl keiner herum kommen: Muskelkater ist bei dem Ausflug programmiert. "Dafür macht es einfach riesigen Spaß", sagt Heiko Barthelmeß lachend und hängt schon am nächsten Baum.