Kostenlos zieht: Autos, Kunst oder Natur – die Museumslandschaft in Stuttgart ist vielseitig. Und sie hat 2018 mehr Besucher angelockt als noch im Vorjahr. Jetzt kommt es auf die Landesregierung an.

Stuttgart - Freier Eintritt in die Schausammlungen hat dem Landesmuseum Württemberg im vergangenen Jahr doppelte Besucherzahlen beschert. „Viele Besucher kamen zum ersten Mal, damit haben sich unsere Hoffnungen mehr als erfüllt“, versichert Direktorin Cornelia Ewigleben.

 

In der Staatsgalerie gehört der Mittwoch mit freiem Eintritt für die ständige Sammlung laut Direktorin Christiane Lange „zu unseren Top-Tagen“. Das Kunstmuseum hat mit freien Eintritt bei besonderen Schauen ebenfalls gute Erfahrungen gemacht, und im Linden-Museum wird das Gratis-Angebot jeden Samstag von 10 bis 12 „gut und bewusst angenommen“.

Schwellenangst abbauen

Ulrike Groos, Leiterin des Kunstmuseums, verweist auf positive Beispiele wie Folkwang-Museum in Essen und Dortmund, und nennt den Verzicht von Eintrittspreisen „wünschenswert“. Wie Inés de Castro (Linden-Museum) ist Groos ist überzeugt, dass damit vor allem bei jungen Leuten Schwellenangst abgebaut, Neugier geweckt und die Lust auf Wiederholung angeregt wird. Den besonderen Bildungsauftrag vom Haus der Geschichte betont Direktorin Paula Lutum-Lenger: „Freier Eintritt wäre daher sinnvoll und schlüssig.“

Kritisch sieht dagegen Johanna Eder, Direktorin des Naturkundemuseums, den Verzicht auf Eintrittsgelder: „Sie verschaffen uns einen gewissen Handlungsspielraum, außerdem haben wir gute Besucherzahlen.“

Woher kommt das Geld?

„Unser grundlegendes kulturpolitisches Ziel ist die Öffnung der Museen für alle Gruppen der Gesellschaft“, sagt dazu Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Man habe eine Untersuchung in Auftrag gegeben, ob und wie weit freier Eintrittdazu beitrage. Derzeit sei man noch bei der Auswertung.

Alle Museumsleiterinnen stellen die Fragen nach der Finanzierung und verweisen auf Sponsoren oder die öffentliche Hand.