Die Altenheimseelsorgerin Susanne Vetter wehrt sich gerichtlich, weil sie in einem Blausteiner Seniorenheim wegen eines Corona-Ausbruchs ausgesperrt wird. Man habe die Anweisungen des Gesundheitsamtes umgesetzt, argumentiert der Träger des Heims.

Blaustein - Noch nie in ihrem Leben ist Pfarrerin Susanne Vetter vor Gericht gezogen. Doch zu Beginn der zweiten Pandemiewelle konnte die Altenheimseelsorgerin nicht fassen, was sie per E-Mail zugestellt bekam. Ein Besuchsverbot für jenes Seniorenheim in Blaustein, dessen Bewohner sie seit vielen Jahren teils freundschaftlich begleitet. Weil sich das Coronavirus in dem Haus verbreitet und etliche Senioren infiziert hatte, sollte die Pfarrerin außen vor bleiben. Kein gemeinsames Singen, Plaudern oder Beten war möglich. „Ich war ausgesperrt, die Bewohner eingesperrt“, erzählt die 57-Jährige und holte sich juristische Unterstützung. Mit einer einstweiligen Verfügung wollte sie vor dem Landgericht Ulm erreichen, dass ihr der Zugang zum Heim wieder gewährt wird – selbstverständlich in entsprechender Schutzausrüstung.