Seit Mitte Dezember hat die Heizung an einem Haus für Senioren im Stuttgarter Osten nicht richtig funktioniert. Der Schaden sei zwar behoben, aber die älteren Menschen klagen immer noch, es sei zu kalt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Seit knapp zwei Wochen sei es eiskalt im Haus. Die Heizung funktioniere nicht mehr, klagt ein älterer Bewohner. Er wohnt an der Rotenbergstraße im Stuttgarter Osten. Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) vermietet dort seniorengerechte Wohnungen mit einem Betreuungskonzept. Vor drei Jahren habe die SWSG das Gebäude doch erst fertiggestellt. Und jetzt sei schon die Heizung kaputt. Dazu kommt: „Viele meiner Nachbarn sind alt und krank“, sagt er. Sie könnten nicht solange in der Kälte sitzen. Auch er selbst fühle sich nun schon seit über einer Woche überhaupt nicht mehr wohl, weil er so friere.

 

Die Bewohner haben sich nicht gut informiert gefühlt

Davor habe er in einem „Wohnklo“ gelebt. „Deshalb habe ich mich so gefreut in dieses schöne Haus mit betreutem Wohnen und einer Fußbodenheizung einzuziehen“, erzählt der 76-Jährige am Telefon. Ihn ärgert, dass solange nichts passiert ist. Die Bewohner hätten sich, so sagt der Herr, gleich Mitte Dezember bei der Vermieterin gemeldet. „Aber über ganz Weihnachten ist nichts passiert.“ Irgendwann sei ihnen mitgeteilt worden, es fehle ein Ersatzteil. Am Montag, 30. Dezember, sei dann endlich jemand gekommen und habe den Schaden angeblich behoben. „Es ist aber immer noch kalt“, betont er.

Eine Sprecherin der SWSG bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, ihnen sei am Spätnachmittag des 18. Dezember ein Heizungsausfall in einem ihrer Gebäude an der Rotenbergstraße gemeldet worden. Man habe dann sogleich die zuständige Heizungsfirma beauftragt. „Während der Reparaturarbeiten stellte sich allerdings heraus, dass die Wärmepumpe defekt ist, ein Ersatzteil benötigt und bestellt werden muss“, erklärt die Sprecherin die Verzögerung. Aufgrund der Feiertage habe sich die Lieferung etwas hingezogen.

Der Schaden ist behoben, aber richtig warm ist es noch nicht in den Wohnungen

Am Montag habe die Firma den Schaden final behoben, ergänzt sie. Sie betont auch, dass es zu jeder Zeit warmes Wasser gegeben habe. Offensichtlich habe es aber zusätzlich zwischen der SWSG, dem Betreuungsträger und der ausführenden Firma keine optimale Kommunikation gegeben. „Die Mieter waren daher leider nicht gut informiert worden.“

Aber die Fußbodenheizung sei im ganzen Haus durchweg in dem Zeitraum auf Minimalbetrieb noch gelaufen, zu keinem Zeitpunkt sei die Heizung vollständig ausgefallen. Durch den Minimalbetrieb war die Heizung fußkalt. „Die Zimmertemperatur lag trotzdem noch bei circa 17 Grad. Das hat ein Mieter bestätigt.“

Die Mieter müssen weniger Miete bezahlen in der Zeit

„Den Vorwurf, dass die Heizung noch immer nicht läuft, können wir dementieren“, sagt sie. Vielmehr sei es so, dass seit der Reparatur am vergangenen Montag ein Teil der Wohnungen lediglich eine Zimmertemperatur von 20 Grad Celsius erreichten. „Selbstverständlich handelt es sich hierbei um keine Wohlfühltemperaturen, vor allem nicht für Seniorinnen und Senioren“.

Am Donnerstag war deshalb erneut ein Techniker im Haus an der Rotenbergstraße und versucht, eine Zimmertemperatur von etwa 23 Grad zu gewährleisten – wie es sich die Mieter gewünscht hatten. Die SWSG kommt den Mietern aber dennoch entgegen: „Selbstverständlich erhalten alle Mieterinnen und Mieter eine entsprechende Mietminderung für die Zeit.“