Der Stadt unterstützt das „Café Vergissmeinnicht“, eine gerontopsychiatrische Betreuungsgruppe der Diakoniestation auf den Fildern, mit 3500 Euro jährlich.

Bernhausen - Dementielle Erkrankungen nehmen in der Gesellschaft rasant an Bedeutung zu. Nach Informationen der Diakoniestation auf den Fildern sind bereits heute mehr als eine Million Menschen in Deutschland davon betroffen. Die Prognosen sind düster: Bis in die Jahrhundertmitte wird sich die Zahl verdoppeln. Gleichzeitig wird die Zahl der pflegenden Angehörigen zurückgehen.

 

„Die Menschen werden immer älter, deshalb gibt es mehr Menschen, die eine gerontopsychiatrische Betreuung brauchen“, erklärt der Filderstädter Bürgermeister Andreas Koch. Die Stadtverwaltung leistet Unterstützung im Kampf gegen das Vergessen. Vergangenen Mittwoch hat der Finanz-, Kultur- und Sozialausschuss einem Antrag auf Bezuschussung einer Demenzgruppe der Diakonie zugestimmt.

Bis auf Weiteres erhält die Diakoniestation auf den Fildern für ihr „Café Vergissmeinnicht“ einen Zuschuss aus der Stadtkasse in Höhe von 3500 Euro jährlich. Mit demselben Betrag fördert die Stadt bereits eine Betreuungsgruppe in Sielmingen. Die Nachfrage dort ist so groß, dass eine Warteliste geführt werden muss.

Entlastung für pflegende Angehörige

Derzeit werden noch zwei Drittel aller demenzkranken Menschen von Angehörigen betreut. Einrichtungen wie die Diakonie setzen sich für einen Ausbau professioneller Betreuungsangebote nach dem Konzept der Alzheimer Gesellschaft ein.

Seit Januar gibt es das „Café Vergissmeinnicht“ im evangelischen Gemeindezentrum Petrus-Kirche in der Bernhausener Talstraße. Wie Christine Beilharz, Geschäftsführerin der Diakoniestation auf den Fildern, erklärt, kümmern sich qualifizierte Betreuungskräfte mit Unterstützung von ehrenamtlich und bürgerschaftlich engagierten Mitarbeitern jeden Montag von 10 bis 16 Uhr um die Besucher. Nach einem gegenseitigen Austausch, einem gemeinsamen Mittagessen und einer Ruhe- und Entspannungsphase folgen am Nachmittag Bewegungsspiele, Gymnastik, Gedächtnistrainings, Bastelarbeiten und gemeinsames Singen. „Der Besuch im Café wird von den pflegenden Angehörigen als große Entlastung wahrgenommen“, berichtet Beilharz. „Sie können den freien Tag für notwendige Besorgungen nutzen oder einfach einmal ausspannen“, ergänzt sie.

Ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt könnte das Angebot nicht sichergestellt werden. Darauf hat Bürgermeister Koch in der Ausschusssitzung aufmerksam gemacht. Von der Bezuschussung der Stadt ist laut Koch auch die Bezuschussung durch die Pflegekasse und das Land Baden-Württemberg abhängig.

Informationen Auskünfte gibt die Diakoniestation unter der Rufnummer 797 338 – 0.