Seit dem Jahr 1903 gibt es in Zuffenhausen die Gärtnerei Staehle. Nun steht dort eine große Veränderung an: 1000 Quadratmeter der Fläche werden an die Heilbronner Bio-Gärtnerei Umbach verpachtet.

Zuffenhausen - Seit dem Jahr 1903 gibt es in Zuffenhausen die Gärtnerei Staehle. Mittlerweile ist mit Patrick Staehle die vierte Generation am Ruder des Familienbetriebs an der Ludwigsburger Straße. Er hat sich zu einem weitreichenden Schnitt entschlossen: 1000 Quadratmeter seiner Fläche werden an die Heilbronner Bio-Gärtnerei Umbach verpachtet.

 

„Dieser Schritt erfolgt nicht aus einer Notlage heraus und ist auch kein Schnellschuss“, sagt Patrick Staehle. Sein Betrieb stehe trotz der Corona-Pandemie gut da. Vielmehr sei es ihm wichtig, neue Wege zu gehen und konsequent auf Bio-Produkte aus der Region zu setzen. In den vergangenen Jahren habe man den Betrieb sukzessive verkleinert und die Produktion heruntergefahren. Nun sollen noch rund 500 Quadratmeter übrig bleiben. Staehle möchte sich aus dem Verkauf zurückziehen und künftig vor allem auf Gartenpflege und Pflanzenverleih setzen.

Die beiden Gärtnereien arbeiten bereits seit einiger Zeit eng zusammen

Bereits seit einigen Jahren arbeitet Staehle eng mit der Gärtnerei Umbach zusammen, von wo er unter anderem Setzlinge und Topfpflanzen zum Kultivieren und Weiterverkaufen bezog. Umbach möchte ein breites Angebot nach Zuffenhausen bringen. Neben Beet- und Balkon- sowie Gemüsepflanzen hat der Gärtnermeister und Gartenbautechniker Heilpflanzen im Angebot. Die von ihm kultivierte Goji-Sorte „Turgidus“ beispielsweise ist bundesweit bekannt. Die als „Superfood“ bezeichneten Beeren haben eine blutreinigende Wirkung und gelten als natürliches Anti-Aging-Programm. Die Gärtnerei Umbach besteht in der zweiten Generation. Nach eigenen Angaben hat sie 1,5 Millionen Euro Jahresumsatz, 40 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit und ist bundesweit die größte Bio-Gärtnerei, die auf Topfpflanzen spezialisiert ist. In Heilbronn stehen 40 000 Quadratmeter Anbaufläche zur Verfügung. Zuffenhausen wird die fünfte Verkaufsstelle des Unternehmens. Rund 50 000 Euro sollen in den neuen Standort investiert werden. Die offizielle Eröffnung ist für den 6. März geplant. „Ich möchte zeigen, dass es auch ökologisch geht“, sagt Klaus Umbach. Statt mit Chemie düngt er mit Schafswolle, Horngries und effektiven Mikroorganismen. Nicht mehr angeboten werden sollen Schnittblumen. „Das ist zurzeit ökologisch nicht darstellbar“, erläutert Umbach. Mit der in Zuffenhausen gepachteten Fläche möchte der Betrieb bis zu zehn Prozent mehr Umsatz erzielen.

Schnittblumen wird es nicht mehr geben

Neue Wege will die Heilbronner Gärtnerei bei der Finanzierung gehen. Kunden können so genannte „Genussrechte“ erwerben – ähnlich einer Aktie. Dafür wiederum sollen die Käufer Zinsen bekommen und zwar in Geld oder in Naturalien. Die Anlagedauer liegt zwischen fünf und sieben Jahren.