Gleiches Recht für alle: VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh besteht angesichts der Diskussion um Managerboni auf eine Anerkennungsprämie für die Mitarbeiter des vom Abgas-Skandal gebeutelten Konzerns.

Wolfsburg - „Wir haben als Belegschaft immer klar gesagt: entweder Boni für keinen, oder Boni für alle“, forderte er am Mittwoch auf einer Kundgebung der IG Metall am Volkswagen-Hauptsitz in Wolfsburg laut Redetext. Der Vorstand habe sich mit seinem Verzicht auf nur 30 Prozent der Erfolgsprämie in dieser Frage eindeutig dafür entschieden. Konzernchef Matthias Müller habe eine Anerkennungsprämie auch zugesagt, die Höhe ist noch offen. „Bei ihm weiß ich, der steht zu seinem Wort“, sagte Osterloh, der auch Mitglied im VW-Aufsichtsrat ist. Andere Vorstände forderten aber Zugeständnisse von der Belegschaft für die Zahlung einer Prämie. „Das ist nichts weiter als ein Taschenspielertrick.“

 

Boni gekürzt

Volkswagen hatte entschieden, die Boni des Vorstands für das vergangene Jahr zunächst um 30 Prozent zu kürzen und diesen Teil je nach Entwicklung der Geschäfte, des Aktienkurses und der Aufarbeitung des Abgasskandals erst ab 2019 auszuzahlen. Großaktionär Niedersachsen und andere hatten das kritisiert und einen Komplett-Verzicht gefordert.

Osterloh wandte sich auch gegen die Kritik des britischen Investors TCI an den Arbeitskosten bei Volkswagen. „Da brauchen wir auch keine klugen Ratschläge von Hedgefonds, die sich bei Volkswagen in Nacht- und Nebelaktionen als Vorzugsaktionäre einkaufen. Auch denen sage ich: Sie sind herzlich beim Betriebsrat willkommen, um mit uns Auge in Auge zu diskutieren.“ TCI hält nach eigenen Angaben über Vorzugsaktien von VW und vom VW-Hauptaktionär Porsche SE zwei Prozent an VW.