Mit insgesamt 50 000 Euro hat die Stadt drei Kantinen für ihr Klima-Engagement belohnt. An dem Restaurant, das den ersten Preis gewonnen hat, ist vermutlich jeder Stuttgarter schon einmal vorbeigekommen.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Um den mehrseitigen Fragebogen für die Teilnahme am Wettbewerb zur Stuttgarter Klimakantine 2024 auszufüllen, mussten nicht nur Beschäftigte der Kantinen mitarbeiten, sondern unter anderem auch Mitarbeiter aus der Haustechnik sowie der Betriebsarzt.
Dafür hat die Kantine der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) nun ein Preisgeld von 25 000 Euro erhalten. Das Restaurant am Hauptbahnhof erreichte den ersten Platz bei der Auszeichnung der Stadt Stuttgart zur klimafreundlichsten Kantine 2024. „An den drei Standorten in Stuttgart geben wir im Schnitt 3000 Essen pro Tag aus“, sagt Philipp Weckert aus der Geschäftsleitung der LBBW Gastro Event GmbH. Dienstags, wenn erfahrungsgemäß am meisten Menschen ins Büro kämen, seien es sogar bis zu 4500 Essen.
Der große Spagat, der in dem Betriebsrestaurant täglich zu leisten ist, sei die Vielfalt der Gäste – zum Beispiel Mitarbeitende aller Ernährungsformen und Generationen mit dem Angebot zufrieden zu stellen, sagt Philipp Weckert. Zudem seien die gestiegenen Lebensmittel- und Personalkosten sowie die nach Corona wieder angepasste Mehrwertsteuer eine Herausforderung.
EnBW und Firma Winkler auf den zweiten Plätzen
Anstatt eines zweiten und dritten Platzes gab es gleich zwei Zweitplatzierte: das Betriebsrestaurant der EnBW auf dem Fasanenhof in Möhringen und die Kantine der Christian Winkler GmbH, einem Händler für Autoersatzteile und Werkstattbedarf in Feuerbach.
Der Energieversorger EnBW gibt – je nach Wochentag – zwischen 700 bis 900 Essen pro Tag in Stuttgart aus, die Firma Winkler an ihrem Hauptsitz rund 200 Essen. Beide Betriebsrestaurants erhielten jeweils 12 500 Euro Preisgeld. Den Gewinn müssen die Firmen für weitere klimafreundliche Investitionen in ihren Kantinen einsetzen.
Lieferkette als ein Kriterium
Kriterien für die Auszeichnung waren unter anderem das Leitbild der Kantine sowie dessen Kommunikation, die Verfolgung von Lieferketten, die Regionalität und der Bio-Anteil der Produkte, der Umgang mit Abfall und Verpackungen sowie der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien.
Der erste Schritt, um an dem Wettbewerb teilzunehmen, war ein Fragebogen, den die Kantinen ausfüllen mussten. Im zweiten Schritt gab es Vor-Ort-Besichtigungen. In der Jury saßen unter anderem Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), des Ernährungsministeriums Baden-Württemberg sowie des Gesundheitsamts und des Amts für Umweltschutz in Stuttgart.