Die Trunkenheitsfahrt eines Lokführers hat am Donnerstag offenbar bereits am frühen Nachmittag begonnen. Was weiß die Bundespolizei?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Am späten Donnerstagabend hat die Bundespolizei die Trunkenheitsfahrt eines Lokführers gestoppt. Er wurde in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) festgenommen. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,8 Promille. Der 43 Jahre alte Mann kam nach der Festnahme und den ersten polizeilichen Maßnahmen in ein Krankenhaus, dazu hätten Ärzte geraten, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei.

 

Hat der Fahrer während der Fahrt getrunken?

Der Mann habe gegenüber den Einsatzkräften zugegeben, schon bei Dienstantritt alkoholisiert gewesen zu sein. Das sei gegen 13.30 Uhr gewesen. Ob er da einen noch wesentlich höheren Blutalkoholwert hatte und bis zur Festnahme gegen Mitternacht auf 2,8 Promille bereits einen Teil abgebaut hatte, ist noch nicht geklärt. Die andere Alternative wäre, dass er während der Fahrt sogar noch weiter getrunken hätte. Darauf habe es aber keine Hinweise gegeben, als die Polizei den Mann aus dem Lokführerstand holte.

Eine Frau hatte Alarm geschlagen, weil die S-Bahn der Linie S 6 nicht in Rutesheim angehalten hatte. Sie wollte ihre Tochter abholen, die in der Bahn saß, und sah die Bahn einfach ungebremst weiterfahren. Auch habe der Lokführer seine Fahrt nicht, wie vorgesehen, in Weil der Stadt beendet, sondern noch eine Schleife gedreht. Auch die Durchsagen seien zum einen nicht gemacht worden, zum anderen habe der Mann zweifelhafte Durchsagen gemacht. Er soll unter anderem über seinen Job und Arbeitgeber gelästert haben.