Die Stadt und das Regierungspräsidium sanieren die Brücke über der B 14 zwischen der Universität und dem Stadtteil Dachswald. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Jahresende und kosten 1,4 Millionen Euro. Auslöser war der Bau eines neuen Radwegs.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vahingen - Eigentlich sollte ja nur ein Radweg auf der Universitätsstraße angelegt werden, damit die Pedaleure auf einer eigenen Spur von der Uni über die Brücke, welche die B 14 überspannt, in Richtung Dachswald fahren können. Doch dann hat man sich bei der Stadt überlegt, dass auch die Signalanlage an der sogenannten Betteleichen-Kreuzung in die Jahre gekommen ist. Und wenn diese schon erneuert wird, dann sollten auch gleich noch die Fußgängerampeln versetzt werden. Denn diese stehen am Rande der Überwege. Neue Richtlinien geben aber vor, dass die Masten in der Mitte installiert werden, weil das insbesondere für sehbehinderte Menschen besser ist.

 

Und dann meldete sich auch noch das Regierungspräsidium (RP) und meinte: Wenn Bauarbeiter einmal an der Kreuzung herumwerkeln, dann sollten diese doch auch noch die Fahrbahnübergänge erneuern. Gemeint sind die Fugen an jenen Stellen, wo die Rampen der Brücken beginnen und wo es immer kurz ruckelt, wenn man mit dem Auto drüber fährt.

RP hat Bohrkerne gezogen

Die Verantwortlichen machten Pläne, die Jahre vergingen, der Zahn der Zeit nagte weiter an der Brücke. Das Ergebnis ist, dass sich das RP nun dazu entschlossen hat, das gesamte Bauwerk zu sanieren. Die Beläge kommen runter, die Abdichtung wird erneuert. Im Frühjahr hatte das RP Bohrkerne gezogen. Das bedeutet, dass kleine Löcher gebohrt wurden, um herauszufinden, wie stark der Beton beschädigt ist.

So sei das Projekt Stück für Stück größer geworden, sagt Frank Hüttner vom Tiefbauamt. Synergieeffekte sollen genutzt werden, so der Leiter der Bauabteilung Filder. Er hat im Fall der Betteleichenkreuzung den Hut auf, wie er es formuliert. Das RP hat zwar Geld für die Sanierung der Brücke, aber keine Kapazitäten für die Bauüberwachung oder Leitung. Diese liegt bei der Stadt. Das RP und das Tiefbauamt haben diese Vereinbarung getroffen.

Provisorische Ampelanlage

Seit Montag wird nun entlang der Universitätsstraße gewerkelt. „Wir lassen den Randstein zurücksetzen, um Platz für den neuen Fahrradstreifen zu schaffen“, sagt Hüttner. Zudem wird eine provisorische Ampelanlage installiert. Denn bevor neue Signalmasten aufgebaut werden können, müssen die alten erst einmal weg. Die Fußgänger sollen auch in der Übergangszeit die Straße sicher queren können.

Anschließend wird die Brücke saniert, und zwar von der Uni aus gesehen erst die linke und dann die rechte Seite. „Während der Bauarbeiten werden wir weitgehend alle Spuren aufrecht erhalten“, sagt Hüttner. Es seil allerdings davon auszugehen, dass das Bauwerk zumindest teilweise auch mal gesperrt werden muss. Beispielsweise wenn der Belag eingebaut wird. Dies soll dann in verkehrsarmen Zeiten geschehen, also am Wochenende oder nachts.

Bauarbeiten dauern bis Jahresende

Das Projekt schlägt mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Den Löwenanteil finanziert mit einer Million Euro das RP. Den Rest zahlt das Tiefbauamt. Im Zuge der Arbeiten an der Betteleichen-Kreuzung will Hüttner auch gleich noch den in die Jahre gekommenen Belag auf dem Hessenlauweg im Dachswald ausbessern. Finanziert wird das aus dem Topf für Unterhaltungsmaßnahmen des städtischen Tiefbauamts. Die gesamte Sanierung der Betteleichen-Kreuzung hat nur einen Haken: Weil das Projekt mit der Zeit immer größer wurde, wird sich dessen Realisierung nun bis Jahresende hinziehen. Hüttner ist aber zuversichtlich, dass alles problemlos über die Bühne geht.