Rund vier Millionen Euro investiert die Gemeinde Beuren, um ihre Panorama Therme auf den neuesten Stand zu bringen. Ein lichter Eingangsbereich soll die Badegäste künftig empfangen und auf ein gelungenes Badeerlebnis einstimmen.

Beuren - Noch einmal vier Millionen Euro in die Hand genommen, dann ist die erste Sanierungsrunde an der Panorama-Therme in Beuren geschafft. „Wenn im Oktober der Eingang vergrößert und der Kassenbereich neu organisiert ist, dann sind wir einmal rum“, atmet der Beurener Bürgermeister Erich Hartmann, auf. Einmal rum heißt: seit der Eröffnung im Jahr 1977 – damals hat das Bad 16 Millionen Mark gekostet – sind dann alle Bereiche des Thermalbades erneuert, erweitert, umgebaut oder dem Zeitgeist angepasst worden.

 

Dafür hat die Gemeinde als Bauherr in den vergangenen 37 Jahren mehr als 30 Millionen Euro locker gemacht. Der Lohn des Balanceakts – schließlich darf die Gemeindekasse nicht leiden – lässt sich an den Besucherzahlen ablesen. Mit konstant mehr als 600 000 Besuchern im Jahr gehört die idyllisch zu Füßen des Hohenneuffen gelegene Gesundheitsoase zu den bestbesuchten Badelandschaften im Land.

Operation am offenen Herzen

Die jüngste Baustelle ist nach der Einschätzung des Bürgermeisters, der von Amts wegen auch Geschäftsführer der Panorama-Therme ist, eine der heikelsten. „Der Eingangsbereich ist das Herz des Bades – und eine Operation am offenen Herzen ist immer eine Herausforderung“, sagt Hartmann. Offenes Herz deshalb, weil der Badebetrieb während der bis Mitte Oktober geplanten Bauarbeiten weitergeht. Für die Badegäste heißt das erst einmal, sich mit der provisorischen Wegeführung anzufreunden und sich in einem verkleinerten Eingangsbereich zurechtzufinden.

Die Mühe lohnt sich, findet Hartmann – sowohl für die Gäste, als auch für die Gastgeber. Der neue Eingang mit dem gläsernen Windfang und dem weitläufigen Aufenthaltsbereich erleichtert in Zukunft das Kommen und Gehen. „Wir verlagern den Wellness-Gedanken aus dem Badebereich nach vorn“, sagt Hartmann. Die Aufenthaltsqualität des neuen Entrées wird nicht nur durch Lichteffekte an der Decke oder durch eine Vitrine mit Versteinerungen verbessert. Eine Anzeigentafel weist in Flughafenmanier auf die Abfahrtszeiten und auf eventuelle Verspätungen der Linienbusse hin, die direkt vor dem Eingang vorfahren. „Da müssen unsere Gäste nicht im Winter draußen an der zugigen Bushaltestelle warten, sondern können es sich in der warmen Eingangshalle bequem machen“, sagt Hartmann.

Rund eine Millionen Euro fließt allein in den neuen Empfangsbau, den der Nürtinger Architekt Norbert Morgenthaler von den Dimensionen her gern mit einem Einfamilienhaus vergleicht. Zu dem Neubau kommen Verbesserungen im Bestand, deren Kosten Morgenthaler inklusive der Lüftungstechnik und des aufwändigen Beleuchtungssystems mit 2,1 Millionen Euro beziffert. Für den Rest des Geldes wird ein neues Einlasssystem installiert. „Wir arbeiten noch mit einer Anlage, die so alt ist, dass sie von der Firma gar nicht mehr gewartet wird“, sagt Hartmann.

Chip statt Eintrittskarte

Von Oktober an wird deshalb auch in Beuren der Zugang zum Badebereich und zu den Umkleidekabinen und -schränken von einem Chip gesteuert. Das Land unterstützt die Investitionen mit einem Zuschuss von einer Million Euro.

Die Zugeständnisse an den Zeitgeist einerseits und das Bemühen andererseits, immer auf dem Stand der Technik zu sein ist nach der Einschätzung Hartmanns unerlässlich, wenn das Bad seine herausragende Stellung auf Dauer halten will. „Der Bäderbereich hat sich in den vergangenen Jahren mit einer unglaublichen Dynamik entwickelt“, sagt der Schultes. Das lässt sich an den jeweiligen Beurener Erweiterungsschritten wie an einer Zeittafel ablesen. Mit den Duscherlebnisgrotten, Quellenhöhlen, Wärmestollen, Salzstollen, Aktivbecken und Sternenhimmel-Ruheräumen nimmt der Bade- und Erholungsbereich inzwischen doppelt so viel Raum ein wie in den Anfangsjahren der Therme.