Die Landeshauptstadt hat im vergangenen Jahr per Saldo knapp 7000 neue Einwohner durch Zuzug hinzugewonnen. Auch die Zahl der Geburten liegt so hoch wie seit 1972 nicht mehr.

Stuttgart - Die Zahl der in Stuttgart gemeldeten Einwohner hat im vergangenen Jahr um knapp 7000 zugelegt. Nach Angaben des Statistischen Amts ist dies der höchste Stand seit Mitte der 70er Jahre. Ende 2014 waren 592 893 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt registriert. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Jahr 2013 um 6909 Personen. „Der bereits seit dem Jahr 2010 zu beobachtende Anstieg der Einwohnerzahl hielt auch 2014 an“, resümiert der Leiter des Amtes, Thomas Schwarz.

 

Die wichtigste Ursache dieser Entwicklung sieht das Statistische Amt wie in den Vorjahren in den sogenannten Wanderungsgewinnen. Insgesamt zogen im Lauf des Jahres 2014 54 511 Menschen nach Stuttgart und damit 4178 mehr als noch 2013. Eine ähnlich hohe Zuzugsrate hatte es zuletzt Anfang der 1990er Jahre gegeben. Gleichzeitig lag die Zahl der Wegzüge mit 48 516 über dem Niveau des Jahres 2013 (43 718). Im Saldo ergibt dies für 2014 5995 neu zugezogene Einwohner.

23,6 Prozent der Stuttgarter sind ausländische Mitbürger

Zudem trug die Zahl der Geburten entgegen dem landesweiten Trend zum Bevölkerungswachstum bei. Wie schon in den Vorjahren waren in Stuttgart mehr Geburten als Sterbefälle zu verzeichnen, im Saldo ein Plus von 914 Personen. Insgesamt wurden laut Statistischem Amt im zurückliegenden Jahr 6245 Kinder geboren – so viele wie seit 1972 nicht mehr. Gestiegen ist zudem die Zahl der in Stuttgart gemeldeten Ausländer: Zum Jahresende waren 139 862 Einwohner gemeldet, die nicht über einen deutschen Pass verfügen; das entspricht 23,6 Prozent der Gesamteinwohnerzahl. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der ausländischen Mitbürger noch bei 22,8 Prozent. 2263 Ausländer haben 2014 die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt.

Nach wie vor führten vor allem Wanderungsprozesse mit dem Ausland zu einem Anstieg der Bevölkerung, so das Statistische Amt. Fast 21 000 Menschen sind 2014 aus anderen Ländern direkt nach Stuttgart gezogen – fast doppelt so viele wie in umgekehrter Richtung der Landeshauptstadt den Rücken kehrten. Verluste verzeichnet Stuttgart dagegen abermals, wenn man sich die Wegzüge ins und Zuzüge aus dem direkten Umland anschaut. Hier weist die Statistik im Saldo ein Minus von 3800 Menschen aus. Dies könne als Reaktion auf die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt interpretiert werden.