Die Bevölkerungszahl in Deutschland ist erstmals seit 2011 nicht mehr gewachsen. Als Hauptgrund nennt das Statistische Bundesamt weniger Zuwanderung. Doch auch die Corona-Pandemie könnte ihren Teil beigetragen haben.

Berlin - Erstmals seit 2011 ist die Bevölkerungszahl in Deutschland nicht mehr gewachsen. Grund war vor allem, dass es weniger Zuwanderer gab, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Ende 2020 lebten nach einer ersten Schätzung weitgehend unverändert 83,2 Millionen Menschen in der Bundesrepublik. „Aufgrund einer geringeren Nettozuwanderung und einer gestiegenen Sterbefallzahl bei voraussichtlich etwas weniger Geburten als im Vorjahr hat die Bevölkerungszahl damit erstmals seit 2011 nicht zugenommen.“ Im Corona-Jahr dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass wegen der Virus-Pandemie vergleichsweise mehr Menschen gestorben sind.

 

In den drei Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung war die Bevölkerungszahl Deutschlands überwiegend gestiegen, mit Ausnahme der Jahre 1998 sowie 2003 bis 2010. Das Bevölkerungswachstum hatte sich jedoch ausschließlich aus dem positiven Wanderungssaldo ergeben – also dadurch, dass mehr Menschen zugewandert als abgewandert sind. „Ohne diese Wanderungsgewinne würde die Bevölkerung bereits seit 1972 schrumpfen, da seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden“, erklärte das Statistikamt.