Künftig sollen befristet angestellte Lehrkräfte auch über die Sommerferien bezahlt werden – bei Referendaren sieht das allerdings anders aus.

Befristet angestellte Lehrkräfte sollen künftig über die Sommerferien hinweg bezahlt werden, hat das Kultusministerium bekanntgegeben. Für fertige Referendare solle die neue Regelung allerdings nicht gelten. Es sei dennoch ein wichtiges Signal, sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Sonntag. Die Entscheidung ist in der Haushaltskommission der grün-schwarzen Koalition gefallen. „Gerade die aktuellen Herausforderungen zeigen uns ja eindrücklich auf, wie wichtig Personen mit befristeten Verträgen wie etwa unsere Vertretungslehrkräfte sind, um auf Ausfälle zu reagieren.“ Es gehe hier um über 4000 Lehrerinnen und Lehrer, darunter seien auch Pädagogen, die geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine unterrichten. Die Kosten werden auf 15 Millionen Euro geschätzt.

 

Mit der neuen Regelung erfüllen die Spitzen der grün-schwarzen Koalition eine langjährige Forderung der Lehrergewerkschaften. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz hatte darauf gedrungen, was zunächst bei der CDU-Fraktion sowie im Staats- und Finanzministerium für Ärger sorgte. Die CDU-Seite konnte die Forderung der Grünen-Fraktion jedoch schlecht ablehnen, weil ein Parteitag vor kurzem für ein Ende der Regelung gestimmt hatte. Trotzdem gab es Stimmen, die diese Ausgabe von 15 Millionen Euro pro Jahr als nicht vordringlich ansahen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erklärte, der lange Atem habe sich gelohnt. „Die Uhren sind umgestellt und endlich sollen befristet beschäftigte Lehrkräfte in den Sommerferien bezahlt werden“, sagte GEW-Vize Farina Semler. „Die Vertretungslehrkräfte sind für die Schulen der Rettungsanker.“ Die GEW werde sich aber auch weiter dafür einsetzen, dass die Sommerferien auch für die fertigen Referendarinnen und Referendare bezahlt werden.