Die Lokalpolitiker fordern ein flächendeckendes Verkehrkonzept für den Bezirk Nord.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Drei Jahre ist es her, dass das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung das Verkehrsentwicklungskonzept 2030, kurz VEK, entwickelt hat. Darin geht es um die Entwicklung von Auto-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr in den kommenden Jahren. Bereits 2011 hat sich der Bezirksbeirat Nord mit dem VEK beschäftigt, und sich eine „deutliche Priorisierung der Maßnahmen der für uns maßgeblichen Zielsetzungen Klima- und Lärmschutz, Kinderfreundlichkeit, Verkehrssicherheit sowie Luftreinhaltung für die Landeshauptstadt Stuttgart“ gewünscht.

 

Das Gremium hat konkrete Maßnahmen verabschiedet

Nun hat sich das Gremium erneut mit dem Straßenverkehr im Bezirk beschäftigt, und konkrete Maßnahmen zur Aufnahme ins Verkehrsentwicklungskonzept 2030 einstimmig bei einer Enthaltung verabschiedet. Ganz oben auf der Liste steht die Umgestaltung der Doggenburg-Kreuzung. Es soll nicht nur um den Bereich Herdweg/Lenzhalde/Am Kräherwald gehen, der durch einen Unfall Ende Juni wieder stärker in den Fokus geraten ist (wir berichteten), sondern auch um die umliegenden Bereiche, wie etwa die Bushaltestellen am Kräherwald, wo oft Schüler die Straße überqueren, um den Bus noch zu erreichen. Hier sei der nächste Unfall früher oder später zu erwarten, sagte der Bezirksbeirat Timo Haug (CDU): „Die Bushaltestelle ist auch sehr gefährlich. Man müsste das Brunnenhäusle abreißen und die Gesamtsituation ändern – Einzellösungen können kein Ziel sein, lediglich ein Gesamtkonzept.“ Dies gelte, so meinen die Bezirksbeiräte, für alle Verkehrsprobleme: Einzelne Lösungen seien nicht sinnvoll.

Tempo 30 rund um Schulen und Kitas

Weiterhin fordert das Gremium, auf Vorbehaltsstraßen Tempo 40 einzuführen, eine Gesamtradwegeplanung für Stuttgart-Nord zu erstellen, im Umfeld von Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten Tempo 30 vorzuschreiben, und Zebrastreifen auch in Tempo-30-Zonen zuzulassen. Die U 15 soll weiterhin die Friedhofsstraße anfahren, und die bisherigen ÖPNV-Takte sollen beibehalten werden – die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) planen wie berichtet aktuell anders. Im Beschluss bittet der Bezirksbeirat die Verwaltung, diese Vorschläge und Forderungen durchzuplanen und im Gremium vorzustellen. Der Gemeinderat solle „unterstützend aktiv“ sein, und notwendige Planungsmittel einstellen.