Die Bezirksbeiräte haben ihre Prioritätenliste für die Haushaltsberatungen abgegeben. Nach den Wünschen der Lokalpolitiker soll ein Bürgerhaus an der Türlenstraße entstehen.
S-Nord - Der Bezirksbeirat Nord hat in seiner jüngsten Sitzung eine Prioritätenliste für den Doppelhaushalt 2016/2017 zusammengestellt. Dazu waren Anträge von SPD, Grünen und SÖS-Linke-Plus eingegangen. Über die Platzierung der jeweiligen Vorschläge auf der Liste für den Gemeinderat stimmten die Lokalpolitiker dann ab.
Auf Platz eins der Prioritätenliste landete demnach ein Bürgerhaus für den Bezirk Nord – ein bereits seit Jahren geäußerter und immer wieder erwähnter Wunsch. Nach den Wünschen der Lokalpolitiker soll ein Bürgerhaus an der Türlenstraße entstehen, im Rahmen der Neugestaltung auf dem Bürgerhospital-Areal, nämlich auf dem Gelände, das zurzeit noch von der Abfallwirtschaft (AWS) als Betriebshof genutzt wird. Im ehemaligen „Pferdestall“, einem historischen Gebäude aus rotem Backstein, könnte es dann Räume für Veranstaltungen im Bezirk geben. Allerdings muss zuerst noch ein Ausweichquartier für den Betriebshof der AWS gefunden werden. Das muss einigermaßen zentral liegen und groß genug sein. Bisher kam als einzige Möglichkeit ein Gelände an der Cannstatter Quellenstraße, das ehemalige Epple-Areal, in Frage – allerdings hat der Cannstatter Bezirksbeirat sich gegen diese Option gestellt. Wie es weitergehen könnte, ist offen.
Traum von einer Panoramabahn
Auf Platz zwei steht ein Fahrradweg am Kräherwald von der Doggenburg zum Feuerbacher Weg. Mit jeweils 12 Stimmen gab es drei dritte Plätze: eine Radweg-Gesamtplanung für den Bezirk Nord, die Erneuerung der Toiletten am Killesbergspielplatz und die Neugestaltung der Kreuzung Doggenburg. Auf Platz sechs haben die Bezirksbeiräte den Vorschlag gewählt, prüfen zu lassen, ob eine Panoramabahn realisierbar wäre, da rund 40 Prozent der Einwohner von Nord im Einzugsbereich einer solchen Bahn leben.
Auf Platz sieben steht der Rückbau der Brenzkirche und einer Machbarkeitsstudie dazu, auf Platz acht der Vorschlag, die Wege am Rand des Höhenparks für den Radverkehr freizugeben. Auf den hinteren Plätzen sind die Geschwindigkeitsreduktion auch im Vorbehaltsstraßennetz, ein Spielplatz für ältere Kinder am Killesberg, die Ausweitung der Tempo-30-Zonen auf alle nicht als Vorrangstraßen ausgewiesenen Straßen sowie die Aktivierung und eventuelle Ausweitung aller Anliegerstraßen rund um die Killesberghöhe. Letzteres, da die Anwohner sich dort immer wieder über wild parkende Autos beschweren.
Diese Liste wird nun dem Gemeinderat vorgelegt, in dessen Haushaltsberatungen im Herbst sie einfließen soll. Einige der Vorschläge stammen aus dem Bürgerhaushalt und waren unter den Top 10 für Nord.