Seit 2008 kümmert sich die Demenzinitiative um sie und die Angehörigen. Auf dem Programm stehen Verwöhnnachmittage für die Erkrankten und Informationsveranstaltungen. Der Bezirksbeirat wird die Öffentlichkeitsarbeit der Initiatvie dieses Jahr finanziell unterstützen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

S-West - Der Westen ist jung: „Wir haben sehr viel mehr Taufen als Beerdigungen“, berichtete der Diakon von St. Fidelis, Alfred Nicklaus, kürzlich im Bezirksbeirat. Dennoch wächst die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen auch hier stetig. Seit 2008 kümmert sich die Demenzinitiative um sie. „Das macht sie sehr gut und sehr praxisorientiert“, lobte Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle dieses Angebot, das in der Stadt Vorbildfunktion hat: In Degerloch, Feuerbach, Wangen, Hedelfingen, Weilimdorf, Ostheim, Vaihingen und Möhringen sowie Bad Cannstatt arbeiten weitere Initiativen. Alfred Schöffend von der Freien Altenarbeit berichtete über die gut besuchten Veranstaltungen im Westen und gab einen Ausblick auf weitere Aktivitäten in diesem Jahr und der Bezirksbeirat genehmigte einstimmig einen Zuschuss in Höhe von 950 Euro für entstehende Unkosten.

 

Einladung zum Verwöhnnachmittag

Besonders beliebt sind die Verwöhnnachmittage, die in der Senioreneinrichtung Zamenhof stattfinden. „Etwa 25 Leute kommen regelmäßig dazu“, wusste Schöffend. Zusammen mit den Begleitern seien es meist 40 bis 50 Teilnehmer, die von der Demenzinitiative dazu eingeladen wurden. Für die Betroffenen ist ein Fahrdienst eingerichtet. „Für die Menschen ist es eine große Erleichterung, dass sie mit ihrer Erkrankung zu einer Veranstaltung gehen können, ohne dort schief angeschaut zu werden“, sagte Schöffend. Gleiches gilt auch für Angehörigen der erkrankten Menschen. In diesem Jahr wird es wieder zwei solcher Nachmittag mit Kaffee und Kuchen sowie mit musikalischer Begleitung am Piano geben. Ein Theaterstück sowie eine Ausstellung von Kinderbüchern, die sich mit Demenz auseinandersetzen, sollte die Problematik für Enkel begreifbar machen.

Erste Hilfe ganz anders

In den zurückliegenden zwei Jahren hat die Initiative außerdem zu mehreren Veranstaltungen für Angehörige eingeladen. Dabei ging es unter dem Motto Erste Hilfe darum, die Anzeichen der Erkrankung zu erkennen, Verhaltenstipps zu bekommen und die Hemmschwelle gegenüber Kranken herabzusetzen. Diese Veranstaltungen werden 2017 fortgesetzt. Ein Fachtag beschäftigt sich mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz, in dem die Sätze für Pflegeleistungen und Pflegestufen geregelt sind.

Die Initiative ist gewachsen

Schöffend charakterisierte die umfangreiche Vernetzung vieler Institutionen aus der Altenhilfe innerhalb der Demenzinitiative als besonders produktiv. „Konkurrierende Einrichtungen sitzen hier an einem Tisch“, charakterisiert er die Arbeitsweise. „Und unser Kreis ist über die Jahre hinweg gewachsen und nicht etwa geschrumpft, wie es in ähnlichen Konstellationen sonst oft der Fall ist.“

Infokarte für Interessierte

In der Demenzinitiative arbeiten Vertreter aus folgenden Einrichtungen mit: Bürgerservice Leben im Alter, Gerbera, Senioreneinrichtung Zamenhof, Seniorenzentrum Martha-Maria, Evangelische Paul-Gerhardt-Gemeinde, katholische Kirchengemeinde St. Fidelis, Evangelisch-methodistische Kirche, Fachberatung Demenz der Evangelischen Gesellschaft, Pflegedienst West, Pflegedienst Freie Altenarbeit e.V. sowie Ehrenamtliche. Eine Karte mit Kontaktdaten, Hinweisen auf hilfreiche Internetseiten und die Termine für die Veranstaltungen kann man beim Gerontopsychiatrischen Dienst unter der Telefonnummer 0711/278-72 68 7 anfordern.