Die Bezirksbeiräte haben sich in der Vorweihnachtszeit großzügig gezeigt und gut 9000 Euro aus ihrem Budget an Vereine und Institutionen verteilt. Von gut 96 000 Euro sind noch 7700 Euro übrig und können mit ins neue Jahr genommen werden.

Zuffenhausen - Kurz vor Weihnachten haben die Bezirksbeiräte nochmals sieben Vereine und Institutionen mit einem Geldsegen bedacht. Bei sechs davon fiel die Entscheidung einstimmig aus, über den Antrag des Schützenvereins Zuffenhausen hingegen wurde diskutiert.

 

Bereits im Juni hatte der Schützenverein Geld für neue Waffen für die Jugendgruppe beantragt – was damals abgelehnt worden war. Begründet worden war diese Entscheidung unter anderem damit, dass man zu wenig über den Verein und dessen bürgerschaftliches Engagement wisse. Zudem gab es im Gremium vereinzelt die Meinung, dass Waffen nicht in Kinderhände gehören. Daraufhin hatte der Verein die Beiräte zu einem Besuch eingeladen.

Der Schützenverein bekommt 680 Euro

Nunmehr stellten die Schützen einen neuen Antrag: Mit 680 Euro sollen Jacken, Handschuhe und Munition für die Jugendgruppe angeschafft werden. Dieses Mal stimmten die Beiräte dem Antrag mehrheitlich zu. Allerdings gab es vor dem Votum eine kurze und heftige Diskussion. „Waffen sollten nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gehören“, wiederholte SPD-Vertreter Hans-Georg Kerler seine Haltung. Bei Erwachsenen hätte er kein Problem, zudem richte sich sein Nein nicht grundsätzlich gegen den Schießsport. Für ihn stünden vielmehr ethische Grundsätze im Vordergrund, dies sei eine Gewissensfrage. Deshalb habe seine Fraktion die Abstimmung freigegeben.

„Ihre Ausführungen haben mir nicht gefallen“, erwiderte Bezirksvorsteher Gerhard Hanus und betonte, Schießen und Biathlon seien olympische, vom Bund geförderte Sportarten. Zudem handle es sich bei Schützenvereinen um eine alte deutsche Tradition. Claus-Peter Schmid von der CDU gab zu bedenken, dass das Sportschießen ein hohes Maß an Konzentration und Ruhe erfordere – Eigenschaften, die in der heutigen Zeit immer mehr verloren gingen. Gisela Siegel (Bündnis 90/Die Grünen), die im Juni noch gegen den Antrag gestimmt hatte, trat nun für die Schützen ein. Sie sei deren Einladung gefolgt und habe gesehen, dass es sich um eine Sportart wie andere auch handle und die Vorstände verantwortungsvoll mit dem Thema umgingen. „Ich ließ mich überzeugen“, stellte Siegel klar. Die meisten der Räte sahen das ähnlich und stimmten mit zwölf zu vier Stimmen für den Antrag.

Es bleiben noch 7700 Euro in der Kasse

Ohne Probleme und einstimmig gingen alle anderen Anträge über die Bühne: Der Bürgerverein Rot bekommt 3500 Euro für eine professionelle Kaffeemaschine, der Musik- und Theaterverein Zuffenhausen 400 Euro für die Beschaffung von Schlagzeugzubehör, beim Liederkranz Zuffenhausen darf man sich über 2000 Euro für Auftrittsmappen, Poloshirts und eine Aktivbox freuen. 450 Euro gehen an den SSV Zuffenhausen, der Schwimmutensilien kauft, der Gebirgs- und Volkstrachtenverein erhält 1000 Euro für die Vereinskasse, und Mucip Geyik werden 1000 Euro für das Projekt „Mutter-Kind-Café“ zur Verfügung gestellt.

Nach Abzug aller oben genannten Beträge verbleiben noch gut 7700 Euro in der Kasse der Beiräte, das Geld kann als Übertrag ins nächste Jahr mitgenommen werden. Insgesamt belief sich das Budget im Jahr 2019 auf gut 96 000 Euro: 78 000 Euro davon gab es von der Stadt, der Rest war noch aus dem Jahr 2018 übrig.