Doe Spvgg Möhringen feiert in der Bezirksliga im siebten Anlauf endlich den ersten Heimsieg. Derweil wachsen beim SV Vaihingen die Sorgen.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Filder. Was wird im Gedächtnis hängen bleiben von diesem 14. Spieltag der Fußball-Bezirksliga? Anbieten würde sich einiges. Zum Beispiel, dass das muntere Toreschießen weitergeht. Nach dem Saisonrekord mit 47 Treffern vor zwei Wochen zappelte der Ball diesmal nur geringfügig seltener im Netz, nämlich 45-mal. Oder die Tatsache, dass die vermeintliche Übermacht NAFI Stuttgart doch auch verlieren kann – so geschehen in Cannstatt, wo der Spitzenreiter einen Drei-Tore-Vorsprung verschluderte. Oder aber der Aufstand im Tabellenkeller? Gleich fünf Siege gab es für Mannschaften aus der unteren Hälfte des Klassements. Aus Filder-Sicht ist die Spvgg Möhringen einer der Gewinner, der SV Vaihingen derweil fürs Erste der große Verlierer.

 

Im siebten Anlauf der erste Heimsieg

13 Wochen lang standen die Möhringer auf einem direkten Abstiegsplatz – seit Sonntag erstmals nicht mehr. Noch beschwingt vom vorangegangenen 4:1-Derbyerfolg in Bonlanden, legte die Mannschaft des Trainers Jörg Elser mit einem 4:0 gegen den TV Zuffenhausen nach. Es war zugleich im siebten Anlauf der endlich erste Heimsieg in diesem Spieljahr. „Jetzt sind wir mittendrin statt nur dabei“, sagt Elser, der sich gerade bestätigt fühlt. Wie hatte es der Coach gebetsmühlenartig wiederholt? Ruhe bewahren, konzentriert weiter arbeiten – habe er erst einmal wieder sein komplettes Stammpersonal zur Verfügung, werde es aufwärts gehen. Gesagt, getan.

Wobei einzuräumen ist: ganz so berauschend wie das Ergebnis war die Vorstellung nicht. „Wir hatten jetzt auch mal das nötige Glück“, sagt Elser, der zwischendurch einen Lattentreffer sowie einige weitere gute gegnerische Chancen sah. Just als die Partie auf der Kippe stand, schlugen dann die Seinen zum zweiten Mal zu. Manuel Klopfers Abstauber zog den drängenden Gästen den Stecker. Der 27-Jährige hatte auch schon das Führungstor erzielt und kompensierte damit, dass der sonstige Möhringer Ballermann dieser Tage einen schweren Stand hat: Steffen Müller, Schützenkönig der vorigen Runde, ging abermals leer aus und bleibt bei für seine Verhältnisse mageren fünf Saisontreffern stehen. „Er arbeitet viel für andere“, konstatiert Elser, „aber die Gegner wissen um seine Torgefahr und schirmen ihn vereint ab.“

Langzeitverletzter Kuchar feiert Comeback

Ansonsten namentlich bemerkenswert? Der Abwehrchef Steven Jordan war passend zu seinem 31. Geburtstag laut Elser bester Mann auf dem Platz. Und: Christian Kuchar feierte nach knapp acht Monaten Verletzungspause als Einwechselspieler sein Comeback. Ein Kreuzbandriss hatte den Verteidiger außer Gefecht gesetzt.

Alles in allem blickt Elser mittlerweile auf einen üppig besetzten Kader – ein Zustand, der beim SV Vaihingen Neid aufkommen lassen müsste. Am Schwarzbach steht für den Trainer Marco Stilp spätestens mit der aktuellen 3:5-Schlappe beim SSV Zuffenhausen fest: „Wir müssen in der Winterpause etwas machen, sonst wird es ganz schwer für uns.“ Mehr und mehr wächst die Erkenntnis, dass es mit der momentanen kickenden Belegschaft schlicht nicht reicht. Abzulesen ist die Malaise nun auch in der Tabelle, wo für die Vaihinger ebenso wie für Möhringen ein „Erstmals“ gilt: bei ihnen dahingehend, dass sie umgekehrt erstmals in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz rangieren.

Vaihinger Pannenstatistik

Erneut waren alle guten Vorsätze frühzeitig für den Papierkorb. Nach gerade mal 24 Spielminuten hatte der Ex-Landesligist die nächsten drei Gegentreffer geschluckt und seine Pannenstatistik eindrucksvoll ausgebaut. Ein kollektiver Dämmerschlaf nach gegnerischem Eckball, ein von Sven Stark beim Klärungsversuch geschlagenes Luftloch, eine missratene Abseitsfalle – so platzten die Erfolgshoffnungen im Zeitraffer. Erst recht, als obendrein Jannik Volz kurz vor der Pause mittels Pfostentreffer die Großchance zum 2:3 vergab.

Stilps Fazit: „Insgesamt haben wir gut gespielt. Aber uns unterlaufen zu viele Fehler, und die Abgezocktheit fehlt.“ Dass dann obendrein wie erwähnt die direkte Konkurrenz im Kampf um den Ligaverbleib eifrig punktete? Stilp nennt es einen „herben Schlag“. Es ist das, was den Vaihingern bis auf Weiteres von diesem für sie düsteren 14. Spieltag im Gedächtnis haften bleibt.