Der SV Vaihingen und der TSV Bernhausen trennen sich in einem lahmen Bezirksliga-Derby torlos. Nach der Pause rettet den Gästen ein Spieler den wenigstens einen Punkt.

Baden-Württemberg: Florian Dürr (fid)

Vaihingen - Treffender konnte das Bezirksliga-Abstiegsduell zwischen dem SV Vaihingen und dem TSV Bernhausen nicht bewertet werden: „Gib den Leuten ihr Geld zurück“, war von der Vaihinger Auswechselbank nach einem lahmen und torlosen Remis zu hören. Denn wofür füllen Fußballfans das Kässchen des Heimvereins, wenn sie sonntagmittags auf den Sportplatz gehen? Richtig: für Tore. Doch davon gab es keine – und auch das Geld wanderte natürlich nicht wieder zurück in die Portemonnaies der Zuschauer. Die Vaihinger Spieler wussten aber scheinbar selbst ganz genau, dass sie ihre Anhänger alles andere als verwöhnt hatten. Immerhin: der Abstand ihrer Mannschaft zur Abstiegszone und zum Gegner bleibt mit dem Ergebnis bei sechs Punkten.

 

Wer von außen dem Spielgeschehen folgte, hatte das Gefühl, dass die beiden Teams auch noch weitere 90 Minuten hätten spielen können – und trotzdem wäre kein Tor gefallen. „Wir waren nicht konsequent genug und hatten nicht den Willen, ein Tor zu machen“, sagte der Vaihinger Trainer Stephan Tregel enttäuscht. Und auch sein Gegenüber Peter Weinmann ärgerte sich über die Flaute. „Wir hatten viele Situationen und hätten aufgrund der ersten Hälfte das Spiel gewinnen müssen. Aber vor dem Tor hat man dann auch ein Stück weit die Verunsicherung gemerkt“, konstatierte er.

Bernhausener zeigen Nerven

Insgesamt waren bei beiden Mannschaften die Defizite im Offensivspiel zu groß. Zwar präsentierten sich die Bernhausener im ersten Durchgang mutiger als noch in den vergangenen Wochen, doch wer aus mehr als zehn Eckbällen in 45 Minuten keine ernsthafte Torchance generiert, der hat dann halt auch keinen Treffer verdient. Hinzu kam, dass die „Veilchen“ es über schnelle Konter durchaus verstanden, die Vaihinger Hintermannschaft auszuhebeln. Doch entweder segelte der Ball weit über die Querlatte wie beim Schussversuch des Kapitäns Mustafa Akcay (12.), oder der Vaihinger Keeper Maximilian Ulmer entschärfte die Situation im letzten Moment wie im Duell mit Aristidis Perhanidis (18.). Und selbst vor dem leeren Kasten zeigten die Bernhausener Nerven: Dominik Lenhardt umkurvte Ulmer und knallte das Spielgerät anschließend aus spitzem Winkel ans äußere Lattenkreuz (40.).

Für die Vaihinger gab es in der ersten Hälfte hingegen kein Durchkommen – auch weil sie die Gäste mit schlampigen Pässen und Ballverlusten immer wieder zu Kontern einluden. „Wir müssen im Spielaufbau ruhiger werden. Wir haben zu viele Konter zugelassen“, sagte Tregel.

Busse verhindert Gegentor

Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Seinen zwar deutlich, doch nun hatten sie ein anderes Problem: den Bernhausener Torhüter Alexander Busse. Der hielt mit starken Reflexen seiner Mannschaft den Punktgewinn fest. Erst riss Busse bei einem Kopfball aus kürzester Distanz von Manuel Rath gerade noch die Hand in die Höhe (72.), dann wehrte er mit einer Glanzparade einen 20-Meter-Fernschuss von Jeremiah Geywitz ab (75.).

Am Ende zog Tregel das Positive aus dem Ergebnis: „Wir haben nicht verloren und so den Abstand auf den Gegner gehalten.“ Auf der anderen Seite resümierte Weinmann: „Das Ergebnis hat nicht gestimmt – aber die Leistung.“ Im nächsten „Endspiel“, wie er es formuliert, soll für die Bernhausener beides passen. Am kommenden Sonntag geht es für sie zuhause gegen den direkten Tabellennachbarn MTV Stuttgart. Ob die Zuschauer dann das geboten bekommen, wofür sie im Fußball zahlen? Richtig: Tore. SV Vaihingen: Ulmer – Acher (46. Rath), Winkel, Henkelmann – Breuer (54. Lapeschi), Kamm, Geywitz, Rück (87. Johne), Maus – Hauner (81. Römgens), Wolf. TSV Bernhausen: Busse – Aliu (76. Lanitz), Benjamin Samur, Palazzolo, Celik – Varay, Akcay, Beck, Perhanidis – Lenhardt (76. Cosic), Fidan.