Der TSV Plattenhardt gewinnt das Nachholspiel gegen den SV Vaihingen mit 4:2 – und muss bei der Trainersuche umplanen.

Lokalsport : Franz Stettmer (frs)

Plattenhardt - Ach, bestünde die Saison doch nur aus Heimspielen. Wie schön wäre die Fußballwelt des TSV Plattenhardt. So kärglich die Bilanz der Filderstädter in der Bezirksliga auf gegnerischen Plätzen ist, so sehr bleibt die Mannschaft des Trainergerspanns Sascha Krammer/Paulo Bayrak im eigenen Stadion eine Macht. Das 4:2 am Dienstagabend im Nachholspiel gegen den SV Vaihingen war entsprechend standesgemäß – auch wenn das Ergebnis etwas über die Verhältnisse auf dem Rasen hinwegtäuscht. Die Gäste hatten am Ende einer ereignisreichen Partie allen Grund zum Hadern, scheiterten sie doch gleich dreimal an der Querlatte und verschossen obendrein einen Handelfmeter.

 

„Plattenhardt war im Umschaltspiel richtig gut und hat seine Chancen gemacht, uns hat dagegen die Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, sagt der Vaihinger Trainer Stephan Tregel. Nicht nur das: im Vergleich zum vorangegangenen 5:0-Ausrufezeichen gegen Türkspor vermisste Tregel bei den Seinen auch „die Gier und Galligkeit“. Die Zweikampfhärte habe gefehlt.

Debütant im Vaihinger Tor

So kam es, dass sich die Schwarzbachkicker nur kurz über Nico Breuers Blitzführungstor aus der zweiten Spielminute freuen konnten. Die vier nächsten Treffer erzielte der Gegner Plattenhardt. Die Schützen hießen Georgios Doufas, Antonino Rizzo, Alperen Albyarak und Marcel Auch. Der Winterpausen-Neuzugang Doufas verwandelte dabei einen Freistoß direkt, und Albayrak nutzte einen an Bayrak verursachten Elfmeter – ehe am Ende Tom Wolf ebenfalls per Strafstoß für Vaihingen noch verkürzte. Jeweils chancenlos war der Debütant im Gästetor. Der 23-jährige Niclas Ludy, den es studienbedingt aus dem Pfälzischen nach Stuttgart verschlagen hat, vertrat zwischen den Pfosten den nach wie vor verletzten Stammkeeper Maximilian Ulmer.

Der Wermutstropfen für die Plattenhardter Sieger: Rizzo sah eine Viertelstunde vor Schluss für ein Handspiel auf der Torlinie Rot und ist somit nun erst einmal gesperrt. „Keine Absicht von ihm, aber eine regelkonforme Entscheidung. Das tut uns weh“, sagt der Coach Krammer, der sich über einen Mangel an Glück indes nicht beklagen konnte. Wie gesagt: dreimal rettete für sein Team das Torgebälk. Zudem versemmelte der Gästekicker Manuel Rath den nach dem Rizzo-Handspiel fälligen dritten Elfmeter der Partie. In diesem Fall wehrte der Plattenhardter Schlussmann Dorian Kapaun den Schuss ab.

Wunschkandidat sagt ab

Während der SV Vaihingen damit weiter im Abstiegskampf steckt, dies mit nur drei Punkten Abstand zum wahrscheinlichen Relegationsplatz, sind Kapaun und seine Mannschaftskollegen in der Tabelle nun Vierter. Freilich: der Plattenhardter Blick geht schon über diese Saison hinaus. Wer in der nächsten als Krammer/Bayrak-Nachfolger fungieren wird, soll sich noch in dieser Woche endgültig klären. Sicher ist: der zwischenzeitliche Favorit und Wunschkandidat Patrick Plewnia ist raus. Der 38-Jährige, aktuell DFB-Stützpunkttrainer im Bezirk Alb, hat abgesagt. Den erforderlichen Aufwand als Chefcoach bringt er in seinem Zeitplan nicht unter.